Veränderungssperre beschlossen: Singener Gemeinderat hält an Wohnplan für Bordbeckgelände fest
Remchingen-Singen. Nicht wirklich viel getan hat sich in den vergangenen Jahren auf dem Brodbeckgelände am Singener Ortseingang – und doch sorgt das Gebiet regelmäßig für Zündstoff im Dorfgespräch und für so manche Überraschung im Remchinger Gemeinderat.
So hatten die Eigentümer zuletzt 2016 einen Vorstoß für eine private Erschließung mit 110 Wohneinheiten für bis zu 600 Anwohner gemacht und die Gemeinde im gleichen Zuge die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen – mit dem gemeinsamen Ziel, dort Platz für dringend benötigte Wohnfläche und Nahversorgung zu schaffen.
Zur konkreten Umsetzung kam es jedoch ebenso wenig wie zum Kauf des 4,1 Hektar großen Areals durch die Gemeinde selbst, für den sie in einem weiteren Anlauf Ende 2020 im Haushaltsplan einen Großteil von sechs Millionen Euro für allgemeinen Grundstückserwerb vorgesehen hatte.
Bauausschuss stimmt gegen Nutzungsänderung
Jahrzehntelange Annäherungsversuche zwischen Gemeinde und Eigentümerfamilie mit dem Versuch, das ehemalige Sägewerksgelände mit direkter Orts- und Bahnanbindung, auf dem sich bisher der Penny-Markt und einige Gewerbehallen sowie Lagerplätze befinden, das aber größtenteils brachliegt, attraktiv zu erschließen, blieben bisher erfolglos.
Momentan gilt auf dem Gelände noch immer kein rechtsverbindlicher Bebauungsplan. Um die teilweise schon bestehende Nutzung rechtlich abzusichern und möglicherweise zu erweitern, beantragten mehrere Unternehmer eine Nutzungsänderung der ehemaligen Holz-Lagerhallen und des Holzlagerplatzes zu Lagerflächen. Der Bauausschuss stimmte am Donnerstagabend jedoch einstimmig dagegen.
"Bekanntlich befürwortet die Gemeinde das nicht", erklärte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon und verwies auf das Ziel, auf dem Brodbeckgelände stattdessen Nahversorgung und Wohnen zu ermöglichen.
Veränderungssperre beschlossen
Um den aufgestellten Bebauungsplan "Nahversorgung und Wohnen – Erling/Untere Dajaswiesen" weiterhin zu sichern und die kommunale Planungshoheit zu behalten, ging der Gemeinderat noch einen Schritt weiter und beschloss bei einer Enthaltung von Ute Praefcke (Bürgerliste) eine Veränderungssperre.
Diese besagt, dass auf dem gesamten Gelände keine neue Errichtung, Änderung, Nutzungsänderung oder Beseitigung von baulichen Anlagen durchgeführt und keine Aufschüttungen oder Abgrabungen größeren Umfangs erfolgen dürfen.