Remchingen
Remchingen -  17.09.2020
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Wehr bei Mühle in Singen wird neu gebaut

Remchingen-Singen. Das Land Baden-Württemberg ist Eigentümer des Wehrs bei der Köbermühle in Singen. Wie berichtet, stand aufgrund umfangreichen Sanierungsbedarfs der Rückbau der Anlage in der Pfinz zur Diskussion. Nach Prüfung der Auswirkungen in einer Studie kam das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe aber zu dem Ergebnis, dass das Wehr, das die Pfinz und den Kämpfelbach staut, stattdessen neu gebaut werden muss.

Errichtet wurde es, um die Wasserkraft in der Köbermühle zu nutzen. Das Wasserrecht ist seit Ende 2014 erloschen. Eine Bauwerksprüfung zeigte 2016 erheblichen Sanierungsbedarf, sodass der Neubau laut RP für geschätzte 1,5 Millionen Euro wirtschaftlicher wäre als eine Sanierung.

Da die Anlage neben der erloschenen Nutzung der Wasserkraft keine Funktion hat, wurde seitens des Landes geprüft, ob ein Rückbau der oberen Wehrklappe sinnvoll wäre. Der Betonkörper bliebe erhalten. Neben der Kostenersparnis gegenüber einem Neubau würden auch der Betrieb sowie das Risiko des Versagens im Hochwasserfall entfallen. Auch die neu zu errichtende Fischaufstiegsanlage am Betonkörper könnte kürzer werden. Ein Rückbau hätte jedoch auch Nachteile: Der Wasserspiegel sinke, was zu einer Absenkung des Grundwassers führe. Geprüft wurde, ob Setzungen im Untergrund und damit Schäden an Bauwerken zu befürchten wären. Ergebnis: Mit einer Setzung wäre nur im Nahbereich der Pfinz und des Kämpfelbachs zu rechnen. Zwar könnten Schäden an Wohngebäuden ausgeschlossen werden, doch befinden sich mehrere Brücken und Ufermauern im Einflussbereich. Die Studie zeige laut RP, dass die Brücken in der Marktstraße und am Schlossbad, Abschnitte der Ufermauern am Kämpfelbach und die Brücke der Deutschen Bahn umfangreiche Schäden nicht ausgeschlossen werden können. Die Lösung ist also der Neubau. Die Planung wird nun in Angriff genommen, frühestens 2023 sei mit dem Baubeginn zu rechnen.

Autor: pm