Remchingen
Remchingen -  10.04.2020
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Weitere zwölf Personen im Remchinger Altenheim infiziert

Remchingen. Weitere Ergebnisse der Corona-Tests im Remchinger Altenpflegeheim liegen jetzt vor. Wie Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon am Donnerstag mitgeteilt hat, sind weitere sieben Bewohner der betroffenen Gruppe infiziert, neun Senioren hätten sich nicht angesteckt. Damit seien nun alle Ergebnisse der Tests, die am Freitag vor einer Woche gemacht wurden, bekannt. Bei den Mitarbeitern sind zusätzlich fünf Personen infiziert. Damit gibt es beim Pflege-Team insgesamt elf betroffene Mitarbeiter, eine Person sei mittlerweile wieder gesund.

Bei keinem der Bewohner bestehe eine akute Erkrankung, das Personal sei aber besonders sensibilisiert, so der Bürgermeister. Sie befänden sich in Einzelquarantäne und würden im Heim versorgt - mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen und in Abstimmung mit dem Arzt. Die Mitarbeiter befänden sich in häuslicher Quarantäne. Auch bei ihnen verlaufe die Krankheit bisher mild, wie die Rückmeldungen bei den regelmäßigen Telefonaten des Heimleiters zeigten. Die verbliebene Mitarbeiter bewiesen einen besonderen Einsatz, so Prayon. Sie müssen während der Krankheitszeit den Ausfall auffangen.

In der Einrichtung war Anfang vergangener Woche eine Bewohnerin positiv auf das Virus getestet worden. Die 85 Jahre alte Frau starb wenig später im Pforzheimer Siloah Krankenhaus. Auch eine Pflegerin war mit Corona infiziert und musste sich sofort in häusliche Quarantäne begeben. Einige Tage später lagen weitere Testergebnisse vor und die Zahl der Infizierten stieg: Es wurde festgeestellt, dass zusätzlich sechs Pflegekräfte betroffen waren – auch für sie galt die Quarantäne. Auf die veränderte Situation reagierte man im Heim sofort. Zunächst war der betroffene Wohnbereich in dem Haus, das über rund 90 Plätze und gut 100 Mitarbeiter verfügt, komplett isoliert worden. Nach dem Anstieg der Fälle weitete man die Isolation auf das ganze Haus aus: Alle Bewohner müssen nun in ihren Zimmern bleiben.

Warum es so lange gedauert hat, bis gerade in so einem sensiblen Bereich mit einer Hochrisiko-Gruppe die Testergebnisse vorliegen, kann das Landratsamt zumindest für die Teststellen des Kreises (Testzentrum Buckenberg und Corona-Ambulanz Helios) nicht nachvollziehen, so die Behörde auf PZ-Anfrage. „Unser Labor liefert momentan die Ergebnisse innerhalb eines, maximal zweier Tage“, hieß es. Das gelte auch über das Wochenende, beziehungsweise die Feiertage. Hausärzte, die selbst Abstriche nehmen, hätten jedoch unterschiedliche Testlabore. Wie schnell diese arbeiten, könne das Landratsamt nicht sagen. Nach Angaben des Landratsamtes stehen noch ein paar Befunde aus; die Abstriche seien allerdings erst diese Woche gemacht worden.

Autor: sab