Sternenfels
Sternenfels -  03.02.2020
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Bildung, Bäume, Geld und viele Bürgerfragen: Acht Themen aus der Sternenfelser Gemeinderatssitzung

Etliche Anliegen wurden in der Bürgerfragestunde des Sternenfelser Gemeinderats vorgetragen. Zuvor ging es in der Sitzung unter anderem um die Ausgaben wegen schadhafter Bäume und Einnahmen durch Fördergelder des Landes.

Die Freie Schule Diefenbach beabsichtigt, eine eigenständige Unterrichtsküche zu realisieren, nachdem die bestehende Lehrküche eher ein Provisorium darstellt. Jetzt hat die Schule den gemeinsam mit Architekt Martin Entenmann (Knittlingen) ein Konzept entwickelt, wonach an die von der Schule in Erbpacht genutzte Metterhalle (die alte Diefenbacher Festhalle) ein Anbau erfolgen könnte, der nicht nur die Küche sondern auch einen EDV-Raum beherbergen könnte.

Michael Klatt, Schulleiter des Realschul-Zugs, und der Architekt stellten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ihre Konzeption vor mit dem Ziel, die Zustimmung des Ratsgremiums zu erhalten. Und die erfolgte einstimmig, Gemeinderat Klaus Riekert etwa sprach von einem überzeugenden Vorhaben und einer seit knapp 15 Jahren bestehenden „Win-win-Situation“ für Schule und Gemeinde, nachdem die ausgediente Festhalle 2006 durch die Schule einer neuen Nutzung zugeführt wurde und von dieser auch unterhalten wird.

Neue Bäume braucht die Gemeinde: Im vergangenen Frühjahr hat der Nieferner Landschaftsarchitekt Volker Boden dem Gemeinderat drastische Schadensbilder an den Bäumen entlang verschiedener Straßen im Ortsteil Sternenfels präsentiert, insgesamt knapp 50 geschädigte Bäume und weitere rund 20 beim Sportplatz. Mittlerweile hat er ein Sanierungskonzept erarbeitet, das aus Finanzierungsgründen auf drei Jahre gestreckt werden soll. Denn die Gesamtkosten schätzt er auf knapp unter einer Viertelmillion Euro. Nach seinem Vorschlag soll im kommenden Herbst im Gewerbepark der Anfang gemacht und gut 20 Bäume ersetzt werden und ebenso einige Hochstämme in der Maulbronner Straße. Der Aufwand in diesem Jahr läge also bei rund 67 000 Euro.

Die Friedhöfe in beiden Ortsteilen hat Landschaftsarchitekt Boden gleichfalls unter die Lupe genommen – die Zielsetzung hier: weitere Grabstellen für Sarg- und Urnenbestattungen. Insbesondere für letztere bestehe ein wachsender Bedarf und ebenso Nachfrage, was die Form der Urnengräber betrifft – bis hin zu Baumgräbern. Nach den Überlegungen des Fachplaners könnten auf dem Sternenfelser Friedhof gut 300 zusätzliche Urnengräber entstehen, in Diefenbach rund 130 und 50 zusätzliche Erdgräber. Die Realisierung könnte sukzessive erfolgen, so dass sich die Investitionskosten auch auf mehrere Jahre verteilen würden. Immerhin rechnet Boden in Sternenfels mit etwas über 200.000 und in Diefenbach mit rund 340.000 Euro.

In der Dezember-Sitzung herrschte noch Enttäuschung im Ratsgremium, die konnte Amtsverweserin Carmen Schneider nun in Freude umwandeln: Für den Umbau der Regenrückhaltebecken am Freibad und in der Silcherstraße gibt es doch einen erklecklichen Zuschuss des Landes: Es sei damit zu rechnen, dass von den 815 000 Euro Gesamtkosten 556 000 Euro als Fördergelder flössen, zitierte Schneider aus dem Zuschussbescheid. Im Dezember habe es zunächst geheißen, der Fördertopf sei leer, Tage später sei die positive Nachricht aus Karlsruhe gekommen.

Etliche Anliegen wurden in der Bürgerfragestunde vorgetragen. Ein Kritiker monierte, dass es „seit Jahren“ keine Bürgerversammlung mehr gegeben habe. Informationsbedarf bestehe insbesondere in Sachen Sanierungsgebiet. Höchst unzufrieden äußerte sich eine Bürgerin über die Qualität des Linienbusverkehrs nach dem Betreiberwechsel im Dezember. Immer wieder würden Fahrer die Bushaltestelle im Gewerbegebiet ignorieren und insbesondere Schüler stehen lassen.

Ein Einwohner aus Diefenbach monierte, dass es seit Jahren keine Gewässerschau an Metter und Gießbach gegeben habe. Dabei gebe es viele Anstände zu bemängeln, die nächsten Überschwemmungsschäden seien demzufolge absehbar. Und eine Frau ebenfalls aus Diefenbach bemängelte, dass es bei Dunkelheit schier unmöglich sei, über den Friedhof zur Kirche zu gelangen. Mit sicher wenig Aufwand könnte die Straßenbeleuchtung anders ausgerichtet werden, so ihr Vorschlag.