Sternenfels
Sternenfels -  11.08.2020
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Schiri auf Umweg in die Fußball-Verbandsliga: Darum hat Tobias Lauber Wechselbad der Gefühle hinter sich

Mühlacker/Sternenfels/Vaihingen. Wer Schiedsrichter ist, muss auch mal einstecken: Dennoch hat Tobias Lauber dumm geschaut, als er sich auf einer Liste der Fußball-Landesliga-Referees auf Platz eins fand, sein Name aber nicht in der Kategorie Aufsteiger aufgeführt war. Spiele der höheren Verbandsligaliga soll der 34-Jährige vom TSV Kleinglattbach in der kommenden Saison dennoch pfeifen. Das sieht ein Kompromiss vor, den Eckart Streckfuss, der Obmann der Schiedsrichtergruppe Vaihingen erreichte.

Als ihn Verbandsschiedsrichter-Obmann Giuseppe Palilla, der als Assistent einst, sogar in der Bundesliga im Einsatz, anrief, sah die Welt für Lauber schnell wieder freundlicher aus. „Ich kann halbwegs damit leben“, sagt er. Lauber gibt dennoch zu verstehen, dass er die Saison 2019/20 gern regulär zu Ende gebracht und eben sehr gern den Aufstieg gefeiert hätte. Einstweilen ist für ihn nur eine Partie im WFV-Pokal (SV Baiersbronn – SSV Reutlingen) fix, doch in diesem Verbands-Wettbewerb habe er schon öfter gepfiffen: Das Spiel mit Ex-Zweitligist Reutlingen ist insofern nicht außergewöhnlich.

Lauber erwartet, , dass es für ihn mit Stefan Schweizer und Timo Bautz in ein viertes Jahr geht. Bautz, der jüngere der Assistenten, kommt aus Freudenstein und vertritt den SV Sternenfels. Schweizer pfeift in Leonberg für den SV Gebersheim.

Neulinge bisher ohne Spiel

Ungünstig für Obmann Eckhart Streckfuss aus Sternenfels ist, dass die zu Jahresbeginn einmal mehr mühsam gewonnenen Neulinge noch nicht einen Einsatz hatten. „Da geht es bei Jugendspielen im September los“, sagt Streckfuss-Stellvertreter Lauber. Doch bei Prognosen dieser Art ist immer die große Frage, wie die weitere Entwicklung in Sachen Corona-Pandemie ist. Lauber hofft, dass die Entwicklung weiter Richtung Normalität geht, erwartet aber, dass das leidige Thema auch das Fußballgeschehen noch lange begleitet.

Zu den Leidtragenden der Corona-Krise zählt Bahri Kurz (ehemals Muharemi): Mit 37 Jahren hatte er im Winter gehofft, den Sprung zurück in die Verbandsliga zu schaffen. Doch nach dem Saisonabbruch bleibt er trotz Platz drei nach sechs von gewöhnlich acht Beobachtungen in der Landesliga hängen. Alle Aufsteiger kommen aus dem Förderkader, die in der vom sieben Mal benoteten Lauber angeführten Liste übrigens nicht verzeichnet sind.

Nach Aufstieg im Förderkader

Als Aufsteiger von der Bezirks- in die Landesliga sei der junge Janik Baumann vom VfR Sersheim künftig im Förderkader, weiß Lauber zu berichten. Für gewöhnlich freue sich ja auch einer für den anderen. Insofern bedauert der Kleinglattbacher, dass außer ihm selbst nicht auch Kurz in der Verbandsliga pfeifen wird. Auch unter Schiedsrichtern gab es weniger Kontakt: Bei ihnen fielen Schulungstreffen und der sommerliche Leistungstest flach, seit das gesellschaftliche Leben Mitte März quasi zum Erliegen kam und seither nur teilweise wieder anlief.

Ex-Oberliga-Schiri Uwe Bolz aus Serres war vorigen Samstag erstmals 2020 Spielleiter. „Es hat mal wieder Spaß gemacht“, sagt der 55-Jährige vom SV Iptingen mit Blick aufs 7:1 des TSV Großglattbach gegen den SV Weissach. „Sehr anstrengend“ sei der Einsatz aber gewesen. Unter der Hitze werden sicher noch viele leiden.

Autor: rks