Aus dem Ratssaalin Straubenhardt
Feuerwache: Das neue, gemeinsame Domizil der Ortsteilwehren, das derzeit in Straubenhardt entsteht, wird den geschätzten Kostenrahmen sprengen – das ist längst klar. „Die Prognose geht in Richtung 10,8 Millionen Euro“, hatte Bürgermeister Helge Viehweg jüngst bereits verkündet. Ursprünglich war mit Baukosten von 6,8 Millionen Euro gerechnet worden. Auch im zweiten Anlauf gestaltete sich die Vergabe einzelner Arbeiten an der Feuerwache schwierig – und vor allem teuer. Da jedoch aufgrund der konjunkturellen Lage bei einer erneuten Ausschreibung nicht mit besseren Ergebnissen zu rechnen sei, entschieden sich die Räte mehrheitlich dafür, um die planmäßige Fertigstellung nicht zu gefährden. Für Übungsturm, Schlosserarbeiten und Stahltüren müssen 224 000 Euro mehr als geplant bezahlt werden – das sind je nach Gewerk zwischen 63 und 100 Prozent mehr als geschätzt.
Straßensperrung: Kaum ist die eine Baustelle überstanden, wirft die nächste ihre Schatten voraus. Die Marxzeller Straße, eine Landesstraße, soll saniert werden – ein Großprojekt, das sich erneut über Monate hinziehen wird. Sollte alles wie geplant klappen, könnte es im Mai 2020 losgehen und bis ins Folgejahr andauern. Das Land stelle jetzt Mittel bereit. Diese Chance nicht zu ergreifen wäre fahrlässig, betonte der Rathauschef.
Klimaschutz: Straubenhardt wird wie die Mehrheit der Gemeinden im Enzkreis den Klimaschutzpakt des Landes unterstützen. Dies ist für einige Förderungen nötig.
Investition: Der Gemeinderat wird sich mit dem Angebot einer Beteiligung an der EnBW auseinandersetzen. Einige Gemeinden haben sich jüngst von 3,6 Prozent Rendite überzeugen lassen. Von Negativzinsen aber sei Straubenhardt nach den Investitionen in die neue Feuerwache ohnehin erstmal nicht betroffen. „Keiner ist traurig oder böse, wenn wir es bleiben lassen sollen“, versicherte Viehweg. Im Gegenteil – „Meine persönliche Meinung ist: Wir als Gemeinde tun gut daran, uns nicht abhängig zu machen.“ Das restliche Ersparte für fünf Jahre anzulegen, dieser Zeitraum sei zu lange, befand Jörg Gube (CDU). Mathias Greb (FW), Jochen Fauth (SPD) und Simon Schwenk (Grüne) sprachen sich dafür aus, sich erst über das Angebot informieren zu lassen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Abwasser: Die Abwassergebühren sinken in der Gemeinde Straubenhardt im Jahr 2020 um sechs Cent. Dies ist nötig, da in den vergangenen Jahren Gewinn gemacht wurde, der nun ausgeglichen werden muss. Die Freude währt aber wohl nicht lange. Denn es stehen in den kommenden Jahren große Investitionen im Abwasser-Bereich an. Eine Erhöhung der Gebühren wird also bald wieder folgen, kündigte Kämmerer Jörg Bischoff schon einmal an. bel
