Straubenhardt
Straubenhardt -  14.12.2017
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Den Haushalt abgeklopft: Straubenhardt sucht Sparpotenzial

Straubenhardt. Auf der Suche nach Sparpotenzial wurden in Straubenhardt alle Budgetstellen ganz genau angeschaut.

Fast drei Stunden diskutierte das Gremium mit Bürgermeister Helge Viehweg und der Verwaltung den Etat. Der sieht im Ergebnishaushalt Einnahmen von 23,79 Millionen Euro und Ausgaben von 23,75 Millionen Euro vor (die PZ berichtete). Das entspräche einem Plus von 40 000 Euro. Angesichts der Lage des Finanzhaushalts – Straubenhardts Rücklagen schrumpfen bis 2019 voraussichtlich von 16,5 auf 6,8 Millionen Euro – schauten die Räte ganz genau hin, welche Stellen eingespart werden können. So beantragte etwa CDU-Fraktionssprecher Jörg Gube, den Kostenrahmen für die Sanierung der Fassade des Rathauses in Conweiler von 50 000 auf 20 000 Euro zu senken. Grüne-Liste-Sprecherin Erna Grafmüller bat bei einem anderen Punkt um besondere Vorsicht: 15 000 Euro sieht der Haushaltsplan vor für die Arbeit der „Gruppe Drei“ aus Villingen-Schwenningen, die sich um die Sanierung der Schwanner Ortsmitte im Rahmen des Landessanierungsprogramms kümmert. „In letzter Zeit hat sich die Gruppe Drei nicht gerade mit Ruhm bekleckert“, so Grafmüller. „Sehr mager“ sei etwa der Vortrag bei der Klausurtagung gewesen

3,5 Millionen Euro kosten die Gemeinde im kommenden Jahr die Kindergärten – rund 500 000 Euro mehr, als im vergangenen Jahr. „Und das nur durch eine Gruppe mehr in Ottenhausen und Lohnerhöhungen?“, wunderte sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende. „Die Linie kann so nicht weitergeführt werden“, ist auch Viehweg überzeugt. In der Verwaltung berate man derzeit, wie Kosten eingespart werden könnten, so der Rathauschef. Aufatmen kann die Gemeinde, wenn es um die Kreisumlage geht. Statt veranschlagter 4,3 Millionen Euro muss Straubenhardt doch nur 4,03 Millionen Euro an den Enzkreis zahlen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der rund 11 000 Straubenhardter beträgt zum Ende des kommenden Jahres voraussichtlich 112 Euro. „Faktisch sind wir auch schuldenfrei“, sagte Viehweg, und betonte, dass die Gemeinde die Schulden ohne Probleme bezahlen könnte. Für den Gemeinderat gab es am Ende der Verhandlungen ein Lob vom Bürgermeister. „Die Diskussion ist vorbildlich gelaufen“, so Viehweg: „Das hat mir jetzt richtig Spaß gemacht.“

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Autor: Julia Falk