Grüne informieren sich über Windkraft im im Windpark Straubenhardt
Straubenhardt/Enzkreis. Um sich aus erster Hand über die Windkraftnutzung in Waldgebieten zu informieren, hat die Fraktion der Grünen im Kreistag an einer vom Forstamt organisierten Führung im Windpark Straubenhardt teilgenommen. „Es kursieren zu diesem Thema so viele Gerüchte und Behauptungen, daher ist es wichtig hier vor Ort von Praktikern detaillierte und wertungsfreie Fakten zu bekommen“, so Fraktionssprecher Peter Pförsich in einer Pressemitteilung. Forstamtsleiter Andreas Roth und Revierförster Michael Bruder wurden bei der Führung von Alexander von Hanstein, dem Revierleiter von Neuhausen/Tiefenbronn, unterstützt. Dieser hatte die Bauphase des Windparks begleitet.

Seit 2011 lief das Planungs- und Genehmigungsverfahren, 2016 erfolgte die Genehmigung und 2018 wurde gebaut, erinnerte Roth an den damaligen Ablauf. Dabei sollten ursprünglich 14 Anlagen gebaut werden, drei wurden aus verschiedenen Gründen nicht realisiert. Laut dem Forstamtsleiter wurde schon beim Bau darauf geachtet, die Schäden im Wald zu minimieren. Bruder berichtete davon, dass das Wild während der Bauphase die Gegend gemieden, sich nach Inbetriebnahme jedoch schnell wieder angesiedelt habe. Auch für die Sicherheit der Vögel und Fledermäuse würde gesorgt, für Brut- und Bewegungszeiten würden einzelne Windräder abgeschaltet.
Die Anlagen hätten in diesem Jahr bereits mehr als 36.000 Megawattstunden Energie erzeugt, führte Bruder auf Anfrage von Christine Danigel aus. Überrascht zeigten sich die Kreisräte über das relativ geringe Lärmaufkommen der Rotoren. „Die Pachtverträge laufen über 20 Jahre wobei die Gemeinde vom Betreiber eine Grundpacht sowie eine Umsatzpacht bekommt“, sagte er.
Auf eine Frage von Kreisrätin Pina Stähle nach eventuellen Schäden führte Roth aus, dass in den bisher fünf Jahren Laufzeit außer den notwendigen Wartungen keine größeren Reparaturen an den Anlagen ausgeführt werden mussten. Erläutert wurden auch Sicherheitsmaßkonzepte für möglichen Eiswurf sowie einen eventuellen Brandfall, der jedoch nur äußerst selten vorkommt. „Die Windkraftnutzung im Wald ist wie vieles im Leben eine Abwägungssache“ – mit diesen Worten verabschiedete sich Roth und bedankte sich für die Mitarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Anschluss noch in kleineren Gruppen weiter diskutierten.