KTV Straubenhardt vor Saisonstart: Rückkehrer und neue Gesichter
Straubenhardt. Die Ziele gehen den Turnern der KTV Straubenhardt nicht aus. Nach dem sechsten deutschen Meistertitel und zuletzt drei Erfolgen in Serie will der Verein aus der Schwarzwaldgemeinde eine neue Bestmarke setzen: Vier Titel in Folge hat in der Deutschen Turnliga (DTL) noch niemand gewonnen – zumindest nicht alleine. Die Mannschaft des TSV Bayer 04 Leverkusen war von 1970 bis 1973 zwar viermal deutscher Meister, musste sich 1972 den Titel aber mit dem SV Neckarsulm teilen.
Dieser Tage wurde nun der Terminplan für die neue Saison veröffentlicht, auch die Mannschaftskader stehen. Und der Auftakt hat es für den Titelverteidiger in sich: Am 3. März ist die KTV Obere Lahn zu Gast in der Straubenhardthalle. Sieben Wettkampftage stehen auf dem Programm, ehe Anfang Dezember im Finale in Ludwigsburg der Meister ermittelt wird. Die Liga präsentiert 2018 auch jede Menge neuer Gesichter. So sieht es in den einzelnen Mannschaften aus.
KTV Straubenhardt
Der Meister setzt auf Kontinuität, Marcel Nguyen und Andreas Bretschneider führen das Team weiter an. Mit dem jungen Franzosen Zachari Hrimeche gibt es nur einen Neuzugang. Der Sprung- und Bodenspezialist ersetzt Routinier Marian Dragulescu. Auch Aaron Wagner ist nicht im Bundesliga-Kader. Das KTV-Eigengewächs soll als Mehrkämpfer das Oberliga-Team des Vereins in die 3. Liga führen. Verzichten muss Straubenhardt zudem bei den Frühjahrswettkämpfen auf Ivan Rittschik (Schulteroperation).
TG Saar
Der Vizemeister musste eine Hiobsbotschaft verdauen: Vorturner Oleg Verniaiev, der bei Olympia 2016 Gold im Mehrkampf nur hauchdünn verpasste, fehlt womöglich die ganze Saison. Der Ukrainer muss sich an Schulter und Fuß operieren lassen. Sein Landsmann Petro Pakhniuk soll ihn ersetzen. Außerdem feiert bei den Saarländern der unverwüstliche Sergej Charkov mit 47 Jahren ein Comeback. Der Reckspezialist und Entertainer war einige Jahre auch Publikumsliebling in Straubenhardt. Er ist nicht der einzige „Senior“ im Team. Auch andere Routiniers wie Waldemer Eichorn und Eugen Spiridonov sind schon in den Dreißigern.
KTV Obere Lahn
Wie schlagen sich die Hessen im Jahr eins nach Fabian Hambüchen? Gute Frage. Mit Lukas Dauser und Nick Klessing verfügt das Team weiter über deutsche Ausnahmeturner. Und dass Hambüchen tatsächlich nicht mehr an den Geräten auftaucht, ist für viele Konkurrenten längst nicht ausgemacht. „Ich glaube nicht, dass er tatsächlich endgültig aufgehört hat“, sagt Dirk Walterspacher, Sportlicher Leiter beim Meister Straubenhardt.
TV Schw. Gmünd-Wetzgau
Ohne den kreuzbandgeschädigten Olympiahelden Andreas Toba stiegen die Schwaben 2016 ab. Jetzt kehrten sie mit dem wiedergenesenen Toba in der Bundesliga zurück und haben sich unter anderem mit dem Niederländer Frank Rijken verstärkt. Am 8. September gastiert die Toba-Riege in Straubenhardt. Bei der KTV ist man über die Terminierung dieses interessanten Schwaben-Duells in den Schulferien nicht besonders glücklich. Der Grund für das außergewöhnliche Datum zwischen vier Wettkampftagen im Frühjahr (März/April) und zwei Wettkampftagen im Herbst (November): Bundestrainer Andreas Hirsch will für seine Turner vor der WM im Oktober noch einmal Wettkampfpraxis.
MTV Stuttgart
Das Team aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt hatte sich vergangene Saison den selbstironischen Namen „Die Fantastischen Vier“ verpasst, nachdem das verletzungsgebeutelte Team oft nur in Mindestbesetzung antreten konnte. Jetzt kehrt nicht nur Sebastian Krimmer zurück. Und als Ersatz für Artur Dalaloyan mit Nikolay Kuksenkov und Dimitry Lankin stoßen zwei andere Russen zum Kader.
KTT Heilbronn
Routinier Thomas Andergassen, der die Heilbronner vor einem Jahr zum Aufstieg führte und der demnächst 38 Jahre alt wird, hat seine Karriere beendet. Dafür kommt unter anderem der Russe Valentin Starikov.
SC Cottbus
Der Serienmeister der Nullerjahre tritt mit fast unverändertem Team an und setzt weiter auf seine Jugendarbeit.
Siegerländer KV
Das Team um Nationalturner Philipp Herder ist nicht zu unterschätzen. Den Platz des Belgiers Daan Kenis übernimmt der Türke Ahmet Önder.
Wer sind die Titelanwärter?
Die Liga scheint ausgeglichen wie selten zuvor. Die Vorjahresfinalisten Straubenhardt und TG Saar zählen weiter zum Favoritenkreis, dazu der Dritte Obere Lahn. Gespannt sein darf man auch auf Aufsteiger Schwäbisch Gmünd und den MTV Stuttgart mit seinem aufgefrischten Kader.