Nach Pfefferspray Attacke in Ludwigsburg: Junger Mann aus Straubenhardt freigesprochen
Ludwigsburg/Straubenhardt. Die Strafabteilung des Ludwigsburger Amtsgerichts hat den 28-jährigen Verdächtigen freigesprochen, der am 14. Februar vergangenen Jahres vor dem dortigen Marstallcenter drei junge Männer mit Pfefferspray verletzt haben soll. Als Angeklagter hatte der Mann aus Straubenhardt im Enzkreis zu wenig Ähnlichkeit mit der Person, die die drei jungen Männer als Täter fotografiert haben. Und es gibt einen Chatverlauf auf seinem Handy, wonach er am Valentinstag 2020 in München war.
Vor dem Marstallcenter in Ludwigsburg war es am besagten Tag gegen 10.10 Uhr zum Streit zwischen den drei jungen Männern und dem Verdächtigen gekommen. Als Grund dafür, dass der Verdächtige Pfefferspray gesprüht hat, gab die Polizei damals in ihrem Bericht an, dieser sei der Meinung gewesen, das Trio habe sich anzüglich über seine Begleiterin geäußert. Der Sprayer flüchtete und die drei jungen Männer mussten mit Reizungen in den Augen, im Gesicht, am Hals und am Nacken im Krankenhaus behandelt werden. Wie Oberstaatsanwältin Martina Schmidt bei Eröffnung der Anklage sagte, hätten „die Betroffenen von dem Pfefferspray erhebliche Schmerzen gehabt“.
Derjenige, der nun wegen gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen auf dem Anklagestuhl des Ludwigsburger Amtsgerichts saß, sagte, er sei nicht der Täter. Sein Verteidiger Rüdiger Böhm, bekannt vom Hells-Angels-Prozess in Koblenz, führte an, sein Mandant aus Straubenhardt sei mit seiner Ehefrau und zwei weiteren Pärchen anlässlich des Valentinstages in München gewesen. Als Beweis dafür könne er einen entsprechenden Handy-Chatverlauf mit einem Foto vom Angeklagten vorlegen, auf welchem dieser so gar nicht aussehe wie der Mann auf dem Foto vom Verdächtigen. Er könne auch, fuhr der Anwalt fort, einen Antrag auf ein anthropologisches Identitätsgutachten zum Beweis dafür stellen, dass sein Mandant nicht der Mann ist, der von den Geschädigten als Täter fotografiert wurde.
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