Straubenhardt
Straubenhardt -  20.02.2020
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Premiere der Stallgespräche in Feldrennach: Berufskollegen aus der Region tauschen sich aus

Straubenhardt-Feldrennach. Die Regionalmanagerin der Biomusterregion des Enzkreis-Landratsamts, Marion Mack, war zufrieden. Schließlich war der Veranstaltungsraum im Biolandhof der Familie Reiser gut gefüllt. Das war wichtig, denn mit den Stallgesprächen war ein neues Format beworben worden, das Information und Austausch direkt vor Ort ermöglicht. Zur Premiere an der Bannholzstraße außerhalb von Feldrennach bestand die Gelegenheit, bei Apfelsaft und belegten Brötchen über Herausforderungen des Berufsstands zu diskutieren.

Neben den Fachgesprächen direkt am Stall stand bei der ersten Veranstaltung dieser Art auch ein Referat des Enzkreis-Wildtierbeauftragten Bernhard Brenneis im Mittelpunkt. Er behandelte die Themen Afrikanische Schweinepest (ASP) und Wolfsprävention. Tatsächlich, so Brenneis, müsse man sich nur das im Internet abrufbare Kartenmaterial über die aktuelle ASP-Verbreitung in Europa anschauen, etwa beim Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), um umgehend einen Eindruck davon zu gewinnen, welche Gefahr auf einen zurolle. ASP sei nicht von ungefähr eine anzeigenpflichtige Tierseuche. Immerhin: Diese Viruserkrankung übertrage sich von betroffenen Haus- und Wildschweinen nicht auf den Menschen. Dafür aber sei das Verbreitungsrisiko nicht zuletzt durch sogenannte Sprunginfektionen gewaltig. Vor wenigen Jahren habe China schlimme Erfahrungen mit dieser tödlichen Tiererkrankung machen müssen. 7,5 Millionen Schweine seien gekeult worden. ASP-Viren könnten im Erdboden 205 Tage gefährlich bleiben. Brenneis ermutigte dazu, stets wachen Blickes durch die Natur zu laufen. Sollte man außerhalb von viel befahrenen Straßen auf Feldern und Hecken auf tote Wildschweine treffen, solle man umgehend den Jagdpächter oder ihn selbst als Wildtierexperten verständigen.

Ein weiteres, heißen Eisen des Vortrags von Brenneis bildete der Wolf im Nordschwarzwald. Der Wolf polarisiere und emotionalisiere. Darüber dürfe der Dialog nicht verloren gehen, ermunterte der Wildtierexperte. Brenneis unterstrich den Schutzstatus des Wolfs und charakterisierte das Tier als ungemein anpassungsfähig. Hinsichtlich von Ausgleichszahlungen durch Risse von Wölfen verwies Brenneis auf die verbesserten Konditionen für entsprechende Entschädigungen durch das Land, die aber erst noch von Brüssel genehmigt werden müssten. Im Enzkreis fielen nur Neuenbürg, Straubenhardt und Engelsbrand in die aktuelle „Förderkulisse Wolfsprävention“.

Mehr über die Veranstaltung lesen Sie am Freitag, 21. Februar, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Peter Marx