Straubenhardt
Straubenhardt -  09.07.2021
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Rheintal-Brunnen sollen bei Engpässen Eyachquellen ergänzen

Bad Herrenalb/Straubenhardt. Unser Ziel muss es sein, eine verlässliche und jederzeit sichere Wasserversorgung für die Region zu sichern“, so der Vorsitzende des Zweckverbandes Mannenbach Wasserversorgung und Bürgermeister von Birkenfeld, Martin Steiner, bei der Verbandsversammlung in der Bronnenwiesenhalle in Bad-Herrenalb/Neusatz. Einstimmig billigte das Gremium den Beitritt ab 1. Januar 2022 zum Zweckverband Wasserversorgung Albgau (ZWA) mit Sitz in Ettlingen und Brunnenanlagen in den Rheinauen, wo man über genügend Reserven verfügt. Bekanntlich stößt die Wasserversorgung mit den fünf Quellen im Eyachtal bei den zunehmend extrem trockenen Sommermonaten im Verbandsgebiet an ihre Grenzen. Bedauert wird, dass im vergangenen Jahr die Behörden die Erschließung weiterer drei Quellen im Eyachtal, wo es Wasservorräte gibt, aus Gründen des Umweltschutzes endgültig abgelehnt haben.

Eine Verknüpfung beider Wasserverbände gibt es schon länger. Bereits seit 1996 hat Karlsbad im Ittersbacher Hochbehälter eine Mischwasseranlage für Albgau- und Mannenbachwasser eingerichtet, die seither Ittersbach, Langensteinbach und Spielberg versorgt. Dies auf der Basis alter Ittersbacher Wasserbezugsrechte beim Mannenbach-Verband. Das Wasser kommt über die Leitung von Straubenhardt in den Ittersbacher Hochbehälter. Dies könnte mit der neuen Situation in Zukunft auch umgekehrt der Fall sein.

Sollte die Versorgung für die Mitgliedsgemeinden der Mannenbach-Versorgung (Birkenfeld, Dobel, Bad Herrenalb, Neuenbürg, Straubenhardt und Karlsbad) künftig eng werden, sind jetzt beim Zweckverband Albgau-Wasserversorgung nach dem Beitritt Bezugsrechte von 32,4 Sekundenliter, was rund einer Million Kubikmeter pro Jahr entspricht, gesichert. Ein solches Volumen in Karlsbad einzuspeisen, würde allerdings zunächst den Bau einer neuen Leitung über 6,5 Kilometer von Ittersbach nach Straubenhardt für 2,5 Millionen Euro voraussetzen. „Ein Thema vielleicht für die weitere Zukunft“, betont Martin Steiner. Der jetzt gefasste Verbandsbeschluss ermöglicht, dass zunächst bei Bedarf Albgau-Wasser nach Straubenhardt fließt und nur die Ortsteile versorgt.

Voraussetzung ist, dass beim Ittersbacher Hochbehälter eine Enthärtungsanlage gebaut wird, die den Mannenbachverband 1,5 Millionen Euro kosten wird. Bei dieser kleinen Lösung spricht man bei Bedarf von 100.000 Litern in den drei Sommermonaten, wenn das Wasser im Eyachtal weniger sprudelt. Die Entkalkungsanlage in Ittersbach soll garantieren, dass auch das Albgau-Wasser, das einen Härtegrad von 17 aufweist, mit einem Härtegrad von 4 bis 5 (wie aus den Eyachquellen) in Straubenhardt ankommt. Laut Verbandsgeschäftsführer Reinhold Varwig muss der Mannenbachverband an den Albgauverband als Kapitalbeteiligung einmalig 375.000 Euro bezahlen. Einen verpflichtenden Wasserbezug gibt es nicht. In jedem Fall wird eine jährliche Umlage von 135.000 Euro fällig. Im kommenden Jahr soll die Entkalkungsanlage in Ittersbach gebaut werden und ab 2023 könnte, wenn nötig, Albgau-Wasser in den Enzkreis fließen.

Autor: Gustl Weber