Zum Weltstricktag an die Schwanner Warte: Die „flinke Masche“ war angesagt
Straubenhardt-Schwann. Am weltweiten Tag des Strickens an öffentlichen Plätzen setzten die „flinken Maschen“, eine Gruppe von Strickerinnen, die sich 14-tägig von 16 bis 19 Uhr im Haus der Familie bei der Villa Kling in Straubenhardt trifft, die Herausforderung in die Tat um. Gewappnet mit Strickzeug: Stricknadeln, Wolle, Anleitungen, aber vor allem jeder Menge Kreativität im Kopf und Kulinarischem auf dem Tisch entstehen für Suchtgefährdete und Obdachlose Mützen, Schals und Socken. Gestrickt wird aber vor allem auch für den Eigenbedarf:

Da entstehen schmucke Pullis mit raffinierten Mustern, Baby- und Taufkleidchen, gehäkelte Teppiche, deren Ausführung in Qualität von Profis nicht zu unterscheiden ist. Für eine Mütze brauchen die Frauen drei bis vier Stunden, vier Tage für ein Paar Socken und für einen Islandpulli rund 45 Stunden. Das ist auch der Grund, weshalb einige der Frauen aus Straubenhardt, Wurmberg, Neuenbürg, Dennach, Feldrennach, Keltern am liebsten die Strickkunst für sich selbst anfertigen. Denn längst nicht jeder schätze den Zeitaufwand und den Preis der Wolle. Doch wenn man sich die Strickereien, die mit Raffinesse, aber auch mit viel Liebe und Leidenschaft entstehen, anschaut, kann man sich dies nur schwer vorstellen. Würde man sich doch selbst solch ein Talent samt Fingerfertigkeit wünschen.
Natürlich gehört auch der Plausch und der gegenseitige Austausch dazu und die Freude und Begeisterung für das gemeinsame Hobby. Die Motivationen für das Stricken sind ganz unterschiedlich. Natürlich steht der Spaß ganz oben. „Stricken ist beruhigend, senkt den Blutdruck, baut Stress ab“, betont eine Strickerin.
„Ein Kilogramm Wolle reicht drei Kilometer, da komme ich nach Hause“,
meint eine Frau lachend und hält das Knäuel in der Hand.
Die Gruppe, die insgesamt etwa aus 25 Strickerinnen besteht, findet immer wieder neue Anhänger, so auch beim weltweiten Tag des Strickens. Denn es macht sichtlich Freude neue Muster zu entwerfen, Größen auszurechnen, vorher die Wolle zusammenzustellen und viele flinke Maschen entstehen zu lassen. Die Frauen lieben es, im eigenen Tempo, ganz ohne Auftrag zu stricken.
Heraus kommt hohe Handwerkskunst: Schultertücher mit tollen Mustern, Decken, Strickjacken, Pullis mit anspruchsvollen Mustern, 50 Zentimeter große lustige Knuddeltiere, darunter Hasen und Schweinchen zum Liebhaben und vieles mehr. Auch bei einer 48-Stunden-Strick-Aktion im Juli geht es um den guten Zweck, dann wird das Stricken: Mützen, Schals und Socken für Suchtgefährdete und Obdachlose fortgesetzt.