Bürgermeisterwahl in Tiefenbronn: Frank Spottek steht Bürgern Rede und Antwort
Tiefenbronn-Lehningen: Im doppelten Sinn zu einem Heimspiel wurde das Bürgergespräch am Sonntagmorgen im Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Lehningen für Tiefenbronns Bürgermeister Frank Spottek, der nächsten Sonntag als Rathauschef erneut zur Wahl steht. Denn der 46-Jährige ist vor fünf Jahren mit seiner Frau Edyta und den Kindern Amelie (10) und Leonie (7) in den Tiefenbronner Ortsteil gezogen und einziger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl.
Rund eine Stunde stellte Spottek vor etwa 25 Zuhörern die Arbeit aus den vergangenen acht Jahren, erreichte Projekte und Ziele vor und benannte Herausforderungen. Vor allem aber stand der studierte Diplom-Verwaltungswirt den Bürgern Rede und Antwort.
Diese beklatschten Spotteks Ausführungen, hatten aber auch Wünsche und fanden kritische Worte bezüglich des Zweckverbands Breitband, dessen Arbeit in den vergangenen Jahren nicht beim Bürger angekommen und spürbar gewesen sei. Frank Spottek verwies darauf, dass im Bereich schnelles Internet erst auf Druck des Zweckverbands das Interesse von Anbietern geweckt worden sei und auch Förderungen von Bund und Land seien nun möglich.
Immer wieder unterstrich Tiefenbronns Rathauschef, wie wichtig ihm Bürgerbeteiligung, Transparenz und die Gemeinschaft sind. „Ein Bürgermeister kann zwar Impulse setzen und Ideen entwickeln, doch für die Umsetzung bedarf es des Zusammenspiels zahlreicher Akteure. Diese Basis ist in Tiefenbronn mehr als gegeben“, betonte Spottek und verwies beispielsweise auf Gemeinderat, Bürgerschaft, Vereine, Feuerwehr, DRK, Kirchen, Organisationen und Unternehmen. „Für mich steht die Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt einer dienstleistungsorientierten und modernen Gemeindepolitik. Deshalb wurde von mir das Gemeindeentwicklungskonzept ‚Zukunft Tiefenbronn 2025‘ angestoßen und vom Gemeinderat mitgetragen“, sagte Spottek. Es gebe viele Aktivitäten. Statt eines E-Mobil-Carsharings wünschten sich Lehninger einen Bürgerbus, eine Badestelle in der Würm und eine Möglichkeit, über eine Plattform Hilfe oder Angebote wie Enkeldienste, Theater- oder Konzertbesuche zu ermöglichen und auszutauschen.
Zu teuer sind einem Bürger die Vereinsmieten für Gemeindegebäude, darunter das Bürgerhaus oder Hallen. Auch dies ist ein Thema, das Spottek sich zusammen mit dem Gemeinderat anschauen möchte. „Angemessene Wohn- und Betreuungsformen für ältere Menschen einzurichten und Orte der Begegnung zu schaffen, ist eines der wichtigsten Gegenwarts- und Zukunftsthemen unserer Zeit“, betonte der Bürgermeister.
Mit der Bebauung der Mühlhausener Straße 7 in Lehningen werde die neue Wohnform einer ambulanten, betreuten Pflegewohngruppe umgesetzt. Hinzu kämen barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen. Im Frühjahr solle mit dem Bau begonnen werden. Auch Wohnen und Arbeiten, das Schließen von Baulücken, die Kinderbetreuung bildeten wichtige Themen.
Weitere Bürgergespräche sind an diesem Montag um 19 Uhr im Vereinsheim des TSV Mühlhausen und am folgenden Dienstag um 19 Uhr im Gasthaus zum Forcheneck in Tiefenbronn.
