Tiefenbronn
Tiefenbronn -  26.09.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Doch noch ein Ja zu Luftreinigern in Tiefenbronn

Tiefenbronn. Im dritten Anlauf beschließt eine knappe Ratsmehrheit in Tiefenbronn den Kauf von 18 Luftreinigungsgeräten für die Schule und elf weitere für die Kindergärten. Der Beschluss für die Investition von rund 48 200 Euro fällt am Ende einer emotionalen Debatte mit sechs Ja- gegen vier Nein-Stimmen bei vier Enthaltungen. Hoffnungen auf Förderung macht sich Tiefenbronn, auch ohne die Kriterien zu erfüllen. Die Zuschusstöpfe seien voll genug. Grund für das knappe Meinungsbild: Gegner wie Befürworter des Kaufs haben an dem Umstand zu knabbern, dass die Investition für den Schulalltag zwar ein Herausfiltern von Viren aus der Luft bringt, aber keine Erleichterungen wie selteneres Lüften oder den Verzicht auf Masken im Unterricht. Bei diesen Schutzmaßnahmen bleibt es auch mit den neuen Geräten.

Dieser Umstand und Sorgen um die Wartung hatten im Gremium bereits zu einem ersten Nein zu Luftreinigern in der Verbandsschule in Steinegg geführt, und bei der Juli-Debatte um die Anschaffung für die Tiefenbronner Schule und die Kindergärten zu einer Vertagung geführt. Unter anderem wollte man auf klarere Vorgaben durchs Land warten – auch mit Blick auf Fördermöglichkeiten – und man wollte prüfen, ob ein Leasing der Geräte nicht besser wäre. Nils Hof (SPD) hatte das angeregt. Beide Hoffnungen auf bessere Rahmenbedingungen hatten sich zerschlagen. Doch aus der Elternschaft wurde der Wunsch nach zusätzlichem Schutz für die Kinder lauter. Es gab ein Gespräch mit Fraktionsvorsitzenden und Verwaltung. Und Bürgermeister Frank Spottek zitierte aus einem Forderungsschreiben mit rund 200 Unterschriften.

Pragmatische Entscheidung

Am Ende ist es eine pragmatische Entscheidung für die Mehrheit. SPD-Rat Hof ist es, der die Haltung formuliert: Trotz Zweifeln lieber auch den letzten Schritt für den Infektionsschutz gehen. Fraktionskollege Jan-Hendrik Siart will nicht riskieren, dass auch nur ein Kind eine Infektion mit schwerem Verlauf erleide. Er appelliert an die Eltern, auch im Privaten den Schutz ernst zu nehmen. Bettina Günther (LMU) spricht von einer Bauchentscheidung.

Nein-Stimmen kommen aus der CDU-Fraktion, die aus den ausbleibenden Erleichterungen im Schulalltag den anderen Schluss zieht. Am Ende ist es aber Fraktionssprecher Stefan Kunle, der dann darauf pocht, dass Tiefenbronn konsequenterweise auch im Schulverband für Geräte an der Steinegger Schule stimmt.

Autor: hei