Ein Dirigent für Tiefenbronn: Bürgermeister Frank Spottek startet zweite Amtszeit
Tiefenbronn. Das Lächeln verbarg der Mundschutz, aber die Augen von Bürgermeister Frank Spottek strahlten, als ihn sein Stellvertreter Stefan Kunle für die zweite Amtszeit am Freitagabend in der Würmtalhalle in Mühlhausen verpflichtete. Dort fand unter strengen Abstandsregelungen, Einlasskontrollen, Hygienevorschriften und Maskenpflicht die erste öffentliche Tiefenbronner Gemeinderatssitzung während der Corona-Zeit mit acht Bürgern statt.
„Vergleichbar mit dem Amt eines Bürgermeisters ist – wenn man in Richtung Musik denkt – die Aufgabe eines Dirigenten oder Leiter eines Orchesters“, sagte Kunle. Denn in so einem Orchester gäbe es viele unterschiedliche Instrumentengruppen – sogenannte Register. So sei es auch in der Gemeinde. Spotteks Stellvertreter verwies auf Beschäftigte in der Verwaltung, im Bauhof und in den Kindergärten, auf Vereine und Interessengruppen und den Gemeinderat. „Solche Register haben sehr unterschiedliche Töne. Die Aufgabe eines Orchesterleiters ist es nun, diese zusammenzuführen, dass eine, wenn möglich, perfekte Harmonie entsteht“, so Stefan Kunle und überreichte Frank Spottek mit dem erforderlichen Abstand im Namen des Gemeinderats eine Stimmgabel. „Möge es Ihnen damit symbolisch gelingen, die nächsten acht Jahre eine gute Harmonie zwischen allen Bürgern zu finden, denn der Ton macht die Musik“, sagte Kunle, der auch Bezug darauf nahm, dass Spottek im Wahlkampf stets betonte, dass er das Amt des Bürgermeisters von Tiefenbronn mit „Herzblut“ ausüben werde. So hatte Spotteks Stellvertreter dann auch den dazu passenden württembergischen Wein „Herzblut“ parat. „Sollte Ihnen das Herzblut einmal abhandenkommen – wovon ich nicht ausgehe – können Sie mit diesem Tropfen wieder für Nachschub sorgen“, meinte Kunle augenzwinkernd.
Frank Spottek war bei der jüngsten Bürgermeisterwahl einziger Kandidat und wurde am 8. März mit über 97 Prozent der abgegebenen Stimmen erneut zum Bürgermeister von Tiefenbronn gewählt. Nach dem Sprechen der Verpflichtungsformel – in Corona-Zeiten erschwert durch das Tragen einer Maske und ohne anschließenden Händedruck, betonte Frank Spottek: „An einer konstruktiven und lösungsorientierten Zusammenarbeit mit dem gesamten Gemeinderat war und ist mir sehr viel gelegen. Dies haben wir bisher sehr gut gemeistert, auch wenn es manchmal anstrengend war“, sagte Spottek und verwies auf Aufgabenstellungen wie Innenentwicklung, Tief- und Hochbau, Klimaschutz und einiges mehr. Mit dem Gemeindeentwicklungskonzept hätte man Leitplanken gesetzt.
„Künftig werden uns die Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigen und uns zum Umdenken unserer ambitionierten Projekterledigungsliste zwingen. Jedoch müssen wir auch weiterhin schauen, dass wir mit Mut und Zuversicht die notwendigen Projekte weiter vorantreiben“, so Spottek. Er bedankte sich für das große Vertrauen, das ihm die Bürger entgegengebracht haben. „Gemeinsam können wir nun auf das in den vergangenen Jahren Erreichte aufbauen und anstehende Aufgaben bewältigen“, so Spottek. Dem gelte sein ganzes Engagement und seine Leidenschaft.