Tiefenbronn
Tiefenbronn -  15.04.2020
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Kalbshüfte mit Trüffelsoße auf Bestellung: Wie Spitzenköche aus der Region mit der Corona-Krise umgehen

Tiefenbronn. Theo Jost, Patron der Ochsen Post in Tiefenbronn, hat Verständnis, dass während der Corona-Krise Hotels und Restaurants geschlossen bleiben. „Die Gesundheit geht vor“, sagt Jost und weiß, dass zu normalen Zeiten ein enger Kontakt zwischen Servicekraft und Gast von Nöten ist. „Die Bedienung kann dem Gast das Essen nicht zuwerfen“, sagt der Spitzengastronom. Mit Mundschutz und Handschuhen zu bedienen, würde keine gemütliche, entspannte Atmosphäre schaffen, findet er. Längst haben Theo und sein Sohn Peter Jost sich kulinarisch auf die Krise eingestellt und bieten wie viele andere Gastronomen nach Vorbestellung täglich Gerichte und Menüs zum Abholen an.

Auch Melanie Arnegger bietet in ihrem „Adler“ Essen zum Mitnehmen an.
Auch Melanie Arnegger bietet in ihrem „Adler“ Essen zum Mitnehmen an. Foto: Fux

Diese reichen von Garnelen auf Rote-Bete-Chutneye mit Blattsalat, Kalbssteakhüfte am Stück, Trüffelsoße mit Butternudeln und Karotten-Ingwerpüree bis zum badisch-schwäbischen Klassiker Linsen mit Wurst und Spätzle.

Dass die erforderlichen Vorkehrungen von der Desinfektion über den Mindestabstand bis zum bargeldlosen Bezahlen eingehalten werden, ist für Familie Jost selbstverständlich. „Natürlich kann man nicht alles haben, was normalerweise gekocht wird. Und es kann auch nicht alles gleich sein wie im Restaurant, was dort das Doppelte kostet“, wissen die Spitzenköche. Da manche Speisen aufgewärmt nur halb so gut schmecken, bieten die Josts zusätzlich Genießer-Pakete zum selber kochen nach exakter Gebrauchsanweisung an. Damit das Fleisch gelingt, gibt es bei Bedarf obendrein noch zusätzlich ein Bratenthermometer.

"Natürlich kann man nicht alles haben, was normalerweise gekocht wird. Und es kann auch nicht alles gleich sein wie im Restaurant, was dort das Doppelte kostet."

Ochsen-Post-Betreiber Theo Jost

Die Ochsen Post, die für ihre eigenen Fleischspezialitäten bekannt ist, bietet die hausgemachten Produkte, fein abgeschmeckt, auch tiefgefroren an.

Exklusive Menüs "to go"

Auch Melanie Arnegger vom Hotel-Restaurant Arneggers Adler in Tiefenbronn-Mühlhausen, die die hohe Kochkunst bei den besten ihrer Zunft gelernt hat – etwa bei Johann Lafer in der Stromburg, bei Eckart Witzigmann in München, bei Albert Bouley in Ravensburg und bei Manfred Kurz in Blaufelden – hat sich ebenso mit einem Mitnahme-Service für ihre Gäste mittags und abends auf die Situation eingestellt.

„Es kommen viele aus dem Ort, aber auch Stammkunden aus der Region, die das tägliche Angebot, ob Vorspeise oder Hauptgericht, auf Vorbestellung schätzen“, weiß Arnegger, die beispielsweise auf gebratene Entenstopfleber mit Karameläpfelchen und Salat, auf Spargelcremesuppe, Stangenspargel mit neuen Kartoffeln und Wienerkalbschnitzel oder auf die traditionell schwäbische Küche verweist.

Die mit Preisen ausgezeichnete Küchenmeisterin hat ihre exklusiven Menüs und Speisen längst auf ebenso leckeres Essen „to go“ professionell umgestellt. „Es gibt Gerichte, die sind geeigneter zum Mitnehmen als andere“, betont Melanie Arnegger und erinnert etwa an Schmorgerichte im Vergleich zu Kurzgebratenem.

„Manche Gäste haben auch ganz individuelle Wünsche, wie jüngst eine Geburtstagstorte zum mit nach Hause nehmen“, betont Melanie Arnegger, die ihren Gästen die schwere Zeit jeweils mit einem Überraschungsnachtisch auf Kosten des Hauses versüßt und Hygienevorschriften exakt einhält.

Autor: Silke Fux