Tiefenbronn
Tiefenbronn -  15.12.2019
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Kauf der Asylwohnanlage und Einstieg bei NetzeBW: Gemeinderat Tiefenbronn trifft zwei wichtige Entscheidungen

Tiefenbronn. Es waren zwei wichtige Weichenstellungen, bei denen sich die Tiefenbronner Gemeinderäte einig waren. Die Gemeinde kauft nach einstimmigem Beschluss dem Enzkreis die einstige Wohnanlage zur Erstunterbringung von Flüchtlingen ab, um selbst mehr Anschlussunterkünfte und Wohnraum in Notlagen zur Verfügung zu haben. Und Tiefenbronn steigt über eine kommunale Beteiligungsgesellschaft mit dem höchstmöglichen Anlagebetrag bei der Netze BW ein. Dafür erhält man über eine vier- oder fünfjährige Laufzeit 3,6 Prozent des eingesetzten Betrags als jährliche Ausgleichszahlung.

Container in gutem Zustand

Der Containerkauf war in der vergangenen Sitzung noch verschoben worden. Der Grund: Mit dem Wegzug zweier Flüchtlingsfamilien hatte sich die Belegungssituation in den Anschlussunterkünften der Gemeinde verändert. Doch auch jetzt, so die Verwaltung, reicht der gemeindeeigene Wohnraum nur zur Unterbringung der Flüchtlinge, die Tiefenbronn 2020 zugewiesen bekommen soll. Und sollte eine Familie aus dem Ort plötzlich ohne Obdach sein – etwa durch einen Brand – könnte man nicht reagieren. Eine Besichtigung der Wohnanlage, die der Enzkreis nicht mehr zur Erstunterbringung braucht, hat die Räte überzeugt. Die Container seien „in einem sehr guten Zustand“, so CDU-Rat Stefan Kunle. Er sprach sich ebenso für den Kauf aus wie Bettina Günther (Liste Mensch und Umwelt), die anregte, Studenten für eine Verschönerung der Anlage zu gewinnen, Nils Hof (SPD), dem gefällt, dass man zur Finanzierung einen 0-Prozent-KfW-Kredit des Kreises übernehmen kann, und Nicolai Raith (Freie Wähler). Der Kaufpreis beträgt rund 323.000 Euro.

Ähnlich einhellig die Meinungen zur Geldanlage über die NetzeBW-Beteiligung. Mit wie viel Geld genau Tiefenbronn einsteigt, wird bis Frühjahr berechnet. Die Räte stimmen dann über den Vertrag noch einmal ab. Jan-Hendrik Siart (SPD) findet, die Rendite sei besser als bei allen anderen Anlageformen. Kunle, Günther und Raith sehen das genauso. Bei geschätzten 1,75 Millionen Euro Beteiligung würden Tiefenbronn in fünf Jahren fast 315.000 Euro an Ausgleichszahlungen winken.

Autor: hei