Tiefenbronn
Tiefenbronn -  29.07.2020
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Neubaugebiet Mühlhausen: Aktuelle Planung kann den Gemeinderat noch nicht überzeugen

Tiefenbronn. Die geplante Erschließung eines Wohnbaugebietes im Tiefenbronner Ortsteil Mühlhausen hat den Gemeinderat erneut beschäftigt. Das Gremium konnte sich nach langer Diskussion auf einen bevorzugten städtebaulichen Entwurf für die weiteren Planungen einigen.

In der Sitzung im Mai sind bereits drei städtebauliche Entwürfe als Grundlage zur Erstellung des Bebauungsplans für das Wohnbaugebiet „Obere Steig“ vorgestellt worden. In der aktuellen Sitzung kamen Karin Kies und Christine Wiederkehr vom Planungsbüro Schöffler der Forderung aus dem Gemeinderat nach, weitere Varianten mit einer eher verdichteten Bebauung und anderen Straßenführungen vorzustellen. Die sechs neuen Varianten unterschieden sich vor allem durch die Form der Erschließungsstraßen und der Verteilung von Einzel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern. Auf dem knapp zwei Hektar großen Gelände können je nach Variante 54 bis 58 Wohneinheiten für 120 bis 127 Einwohner untergebracht werden. Die Planerinnen legten die Nachteile der einzelnen Varianten dar, wie eher ungünstige Erschließungsmöglichkeit bei Wendehämmern oder die geringere Versorgungssicherheit der Wasserversorgung durch fehlende Ringschlüsse.

Bernd Schmid (CDU) sprach sich am ehesten für die Variante E aus, die durch die gewählte Anbindung am wenigsten Durchgangsverkehr erwarten lasse. „Keiner der Pläne hat uns wirklich überzeugt“, sagte Pina Stähle (LMU) und schlug einen Wettbewerb vor. Als sie fragte, warum man sich nicht zuerst um die Ortsmitte kümmere, gab es Applaus aus dem nahezu voll besetzten Zuschauerraum. Florian Jost hatte sich innovativere Ideen vorgestellt. Für ihn gab es mit den vorliegenden Planungen noch keinen Grund, dass man „dieses schöne Feld opfert.“ Er erklärte, dass man hinter dem Projekt stehe, wenn es einen besseren Entwurf gebe.

Bürgermeister Frank Spottek sagte, dass man einen Wettbewerb prüfen könne. „Wir sind zwar nicht unter Zeitdruck, aber wir bekommen wöchentlich Nachfragen nach Wohnraum“, sagte er. Spottek berichtete außerdem, dass ihn ein Schreiben von Anwohnern erreicht habe, welches er auch beantwortet habe. „Miteinander ist der Weg, Anregungen nehmen wir gerne auf.“ Claudia Socha (Freie Wähler) plädierte dafür, den Beschluss für ein solches Projekt nicht in einer halben Stunde zu fassen. Spottek erinnerte daran, dass das Vorhaben bereits vor einem Jahr vom Gemeinderat auf den Weg gebracht worden sei. „Wir sind auf dem beauftragten Weg“, erklärte Spottek. Nils Hof (SPD) plädierte dafür, solche großen Projekte zuerst im Bauausschuss oder in der Klausurtagung zu besprechen. Am Ende einigte sich das Gremium darauf, auf Grundlage der Variante E weiter zu planen. Ob sich ein Wettbewerb lohnt, soll geprüft werden.

Autor: ck