Tiefenbronn
Tiefenbronn -  26.09.2021
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Stadtwerke bringen Tiefenbronn ans schnelle Netz

Tiefenbronn. Als die Stadtwerke Pforzheim (SWP) vor etlichen Monaten schon einmal in Sachen Glasfaserausbau im Tiefenbronner Gemeinderat vorgesprochen haben, „da waren wir noch enttäuscht“, fasst CDU-Rat Stefan Kunle am Freitag die Stimmungslage im Gremium zusammen. Damals hatte das Unternehmen nach etlichen Breitbandstrecken vor allem in Lehningen und Mühlhausen die Perspektiven in der Gemeinde vorerst ausgeschöpft gesehen. Nun hat der Aufsichtsrat einen neuen Kurs eingeschlagen, der nicht nur Kunle freut. Kristian Kronenwetter und Bernd Hagenbuch stellen den Räten vor, wie die SWP ab 2022 binnen rund vier Jahren Glasfaserleitungen für schnelle Datenübertragung in alle Ortsstraßen bringen wollen.

Gut abgestimmt

Damit kommt das Unternehmen dem kommunalen Zweckverband Breitbandversorgung zuvor, der den nächsten Schritt zum Stopfen von Versorgungslücken bald gemacht hätte. Aber das Ganze passiere einvernehmlich und in guter Abstimmung mit dem Zweckverband, so Bürgermeister Frank Spottek. Und: Man sei unterm Strich schneller ans Datennetz angeschlossen.

Klare Prioritätenliste

Ähnlich wie der Zweckverband wollen die SWP die am schlechtesten versorgten Straßen zuerst angehen. Damit liegt laut Kronenwetter 2022 und 2023 der Schwerpunkt auf dem Ort Tiefenbronn. Bereiche mit einem heute schon besseren Netz seien ab 2024 dran – in allen drei Ortsteilen. Am Ende soll ein „weitgehend flächendeckendes“ Netz stehen. Kunle, der das weitgehend gerne gestrichen sehen würde, erhält von Hagenbuch die Zusage, dass die Ortslagen Glasfaser erhalten würden, sprechen müsse man nur über einzeln stehende, abgelegene Gebäude. Und für solche weißen Flecken sei ja auch noch der Zweckverband da, so Spottek.

Auf eigene Rechnung

Dessen Rolle sei es ohnehin, dort aktiv zu sein, wo der Markt keine Lösung bringt. Der Verband ist so auch an Fördervorgaben von Bund und Land gebunden. Im ersten Schritt könnte Glasfaser so nur in die Straßenzüge mit den geringsten Bandbreiten verlegt werden. Die SWP mache das – ähnlich wie BBV in Engelsbrand – auf eigene Rechnung, kann aber deshalb auch alle anschließen. Unabhängig von Förderrichtlinien. Auf hohe Zuschüsse verzichtet Tiefenbronn damit fürs Erste. Kosten hat die Gemeinde aber keine.

Fragen aus dem Gremium, etwa von den CDU-Räten Ralf Bommer und Bernd Schmid oder von LMU-Rätin Bettina Günther zeigen in der Sitzung, dass es viele Fragen der Bürger geben dürfte, was das Aufgraben der Straßen anbelangt oder die Bedingungen für einen Anschluss. Die SWP planen sowohl schriftliche Informationen für alle Haushalte als auch Veranstaltungen für die Bürger. Die Gemeinde werde mit Räumen unterstützen, so Spottek.

Verbindliche Ausbauzusage

Bevor es losgehen kann, braucht der Zweckverband noch die verbindliche Ausbauzusage der SWP, die laut Hagenbuch wohl Anfang Dezember formal erfolgt. Dann beschließt auch noch der Gemeinderat. Im ersten Ausbau hätten Kunden die Chance auf kostenlose Anschlüsse wie beim Zweckverband, so Spottek.

Autor: hei