Tiefenbronn
Tiefenbronn -  16.04.2020
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TCV-Präsident Fabian Gall zum Narrenjubiläum: „Die Absagen sind sehr bitter“

Tiefenbronn. Es sind Gedanken, die derzeit viele Vereine in der Region umtreiben, wenn sie eigentlich Veranstaltungen für den Sommer geplant haben. Absagen oder nicht? Der Tiefenbronner Carnelvalsverein (TCV) hat sich entschieden, die Pläne zum 66-jährigen Narrenjubiläum auf Eis zu legen. Kein Festbankett im April und auch keine Schlagerparty plus Festumzug Mitte Juli. TCV-Präsident Fabian Gall gibt im PZ-Interview einen Einblick, warum die Absagen den Aktiven schwer gefallen sind, jedoch so früh nötig waren.

PZ: Die Corona-Verordnung des Landes mit dem Verbot von Versammlungen und Veranstaltugnen gilt aktuell bis zum 15. Juni. Warum haben Sie sich jetzt schon dazu entschieden, trotzdem auch die für Mitte Juli geplanten Feierlichkeiten zu streichen?

Fabian Gall: Wir kämen jetzt in die heiße Phase der Detail-Planungen. Da persönliche Treffen mit mehr als zwei Personen derzeit nicht erlaubt sind, wird es sehr schwer, ein Fest in dieser Größenordnung vorzubereiten. Auch sollte nach Ostern der Kartenvorverkauf für die SWR4-Schlagerparty starten. Wir haben uns gefragt, wie viele der potenziellen Gäste kaufen in dieser Phase Tickets, wenn nicht klar ist, ob die Veranstaltung stattfinden kann.

PZ: Telefonkonferenzen der Organisatoren und ein Ticketverkauf unter Vorbehalt. Wären das keine Lösungen gewesen?

Fabian Gall: Selbst wenn die Corona-Schutzmaßnahmen in den nächsten Wochen oder Monaten Schritt für Schritt gelockert werden sollten, müssen wir davon ausgehen, dass Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen als letztes wieder frei gegeben werden. Allein am Sonntag zum geplanten Festumzug hätten wir allerdings mehrere Tausend Zuschauer erwartet. Nicht zuletzt stehen aber auch finanzielle Risiken im Raum. Es wären jetzt Leistungen in fünfstelliger Höhe vertraglich zu vereinbaren, die bei einem Ausfall vom Verein getragen werden müssten.

PZ: Was bedeutet es für den Verein, dass die Veranstaltungen nicht stattfinden können?

Fabian Gall: Die Absagen der Jubiläumsveranstaltungen sind für uns alle sehr enttäuschend und bitter. Fast 50 Aktive haben seit über einem Jahr unzählige Stunden Arbeit in die Vorbereitung investiert – neben allen anderen Veranstaltungen, die während der letzten Kampagne geschultert wurden. Ich möchte mich deshalb auch ganz herzlich bei ihnen bedanken.

PZ: Welche Pläne haben Sie hinsichtlich eines Nachholtermins?

Fabian Gall: Ganz vergebens waren all die Mühen nicht: Wir werden das Festbankett auf jeden Fall nachholen. Die Aktiven der vergangenen Jahrzehnte sollen im feierlichen Rahmen ihre verdiente Ehrung erhalten. Der Nachholtermin steht noch nicht fest. Wir werden diesen rechtzeitig bekannt geben.

Autor: Das Gespräch führte Carolin Kraus