Alltägliches Fußballspiel mit gruseligem Ende: Sersheim und Iptingen mit schmerzhaften Verletzungen
Wiernsheim-Iptingen. Wie schnell ein gewöhnliches Fußballspiel eine unvermittelte Dramatik bekommen kann, hat sich am Sonntag bei der Partie SV Iptingen gegen VfR Sersheim gezeigt. In der Schlussphase rempelte beim Stand von 2:2 ein SVI-Akteur in Strafraumnähe einen Sersheimer, der unglücklich auf den Ellenbogen fiel. „Er hat richtig geschrien vor Schmerz, wäre fast ohnmächtig geworden“, berichtete Ex-Schiedsrichter Florian Reinke, der als Sersheimer Ersatztorhüter bei dem Spiel war. Es habe sich auch kein schöner Anblick geboten.
Eine unangenehme Situation für alle auf und am Kunstrasenplatz. „Es hat schon gedauert“, sagte Sebastian Rapp, Spieler und Abteilungsleiter des SVI in Sachen Schmerzensschreie. Rapps Gefühl nach dauerte es eine halbe Stunde, bis der Krankenwagen eintraf und den Verletzten letztlich abtransportierte. „Wenn man auf einen Krankenwagen wartet, kommt es einem aber immer lang vor“, setzte Rapp freilich hinzu.
Der Vorfall stellte in gewisser Weise auch den jungen Unparteiischen auf eine Probe: Christoph Görres vom TSV Möttlingen ist erst 18 Jahre alt. Er meldete sich noch am Abend bei Erich Frey, dem Obmann der Schiedsrichtergruppe Calw: „Er hat gesagt, dass er das Spiel abbrechen musste.“ Bei seinen Schilderungen wirkte Görres auf Frey sachlich – nicht weiter mitgenommen. „Er ist recht cool“, so der Obmann weiter.
Sersheimer Mannschaft will nicht mehr weiterspielen
Wie der Schiedsrichter erklärten – im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“ – Beteiligte beider Vereine, es habe keine grobe Unsportlichkeit vorgelegen und nach dem Foul auch keine Tumulte gegeben. „Es war ein ganz normales Fußball-Foul“, sagte VfR-Trainer Francesco Antonaci.
Zum Spielabbruch kam es, nachdem der Unparteiische Görres die beiden Kapitäne zu sich rief und zunächst den Sersheimer fragte, ob das VfR-Team weiterspielen wolle. Das wollten die Sersheimer nicht, was die Iptinger sofort akzeptierten. „Die waren zu sehr mitgenommen“, sagte VfR-Ersatztorhüter Reinke über die Mannschaftskameraden, auf dem Feld.
Naheliegend ist, dass das Spiel neu angesetzt wird. SVI-Torhüter Marco Euchenhofer geht davon aus, dass der Gegner alleine schon angesichts der vorausgegangenen Iptinger 1:9-Pleite bei der Spvgg Besigheim auf einen Sieg aus war.