Wimsheim -  20.10.2019
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Wimsheims Feuerwehr probt Brandeinsatz in der Michaelskirche

Wimsheim. Eine außergewöhnliche Feuerwehrübung erwartet am Samstag rund 80 Zuschauer in der evangelischen Michaelskirche in Wimsheim, denn das Publikum wird aktiv in den Übungsverlauf eingebunden. Die Besucher sind die angenommenen Teilnehmer eines Gottesdienstes, die plötzlich den Geruch eines Feuers im Kirchturm wahrnehmen, so das Szenario. Kommandant Axel Heinstein nutzt in der Kirche die Gelegenheit, die Besucher über das richtige Verhalten bei einem Brandfall aufzuklären. „Verlassen Sie das Gebäude so schnell wie möglich, denn wenn ein Feuer größer als ein halber Quadratmeter ist, kann man es selbst nicht mehr löschen“, sagt er und empfiehlt, auf Händen und Knien nach draußen zu krabbeln.

Der Grund: Rauch steigt nach oben und sorgt schnell dafür, dass man stehend nichts mehr erkennen kann. „Schließen Sie, wenn möglich, die Tür. Diese hält das Feuer ungefähr 30 Minuten im Raum“, hat der Feuerwehrkommandant den nächsten Tipp. „Rufen Sie draußen die Feuerwehr mit 112 an und rennen Sie nicht davon, denn wir brauchen ihre Infos über Gefahrenpotenzial, wie man das Haus stromlos machen kann und vieles mehr“, informiert Axel Heinstein. Wer kein Telefon zur Hand hat, der ruft über das Fenster um Hilfe. Das ist bei der Feuerwehrübung im „Wimsemer Dom“ nicht nötig. Dort alarmiert tatsächlich ein kleines Mädchen per Handy die Feuerwehr – natürlich ist in diesem Fall die Leitstelle über die Übung längst informiert. Dennoch werden wie im Ernstfall die fünf W-Fragen abgefragt. Das Mädchen informiert die Leitstelle darüber wo es brennt, was passiert ist, wie viele Personen betroffen sind, welche Art von Verletzungen es gibt und wer den Brand meldet. Nach dem echten Notruf der Schülerin verlassen die Gottesdienstbesucher bis auf den elfjährigen Jeremy und die beiden Neunjährigen Tristan und Jan eiligen Schrittes die Kirche und flüchten zur Sammelstelle auf den Dorfplatz.

Den Jungen im Kircheninnern ist mulmig zumute, sie sind nervös. „Mein Herz bleibt gleich stehen“, sagt Tristan und lässt keinen Zweifel daran, dass er im Ernstfall schon längst das Gotteshaus verlassen hätte. Jan nimmt derweil allen Mut zusammen und versteckt sich in den seitlichen Kirchenbänken. Die Retter entdecken ihn blitzschnell und bringen ihn wie seine Freunde nach draußen.

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Autor: Silke Fux