Angeblicher Immobilienkauf: Mit Enkeltrick zweimal hohe Geldsummen ergaunert
Wurmberg/Nagold. Am Donnerstag wurden gleich zwei Seniorinnen durch falsche Enkel um einen Geldbetrag in fünfstelliger Höhe gebracht. Im Wurmberger Fall nahm eine nicht näher beschriebene Frau das erschwindelte Geld entgegen, im Betrugsfall in Nagold war es ein gepflegt und südländisch aussehender Mann.

Gegen 10 Uhr am Donnerstagvormittag rief die angebliche Enkelin einer 82 Jahre alten Frau in Wurmberg an und schaffte es durch geschickte Gesprächsführung, die Seniorin dazu zu veranlassen, ihr Geld an eine ihr fremde Frau zu übergeben. Das Geld würde zum Kauf einer Wohnung benötigt. Laut der Enkelin würde sie eine Angestellte des Notars vorbeischicken, welche das Geld an sich nehmen würde. Gegen 13 Uhr erschien die angekündigte Frau vor der Haustür der Geschädigten und nahm das in einem Briefumschlag befindliche Geld entgegen. Anschließend lief die Betrügerin in Richtung Wurmberger Straße davon.
Ebenfalls gegen 10 Uhr klingelte auch das Telefon einer 83-Jährigen aus Nagold. Hier war die angebliche Freundin ihres Enkels am Telefon. Auch hier brauchte die Frau unbedingt Geld zum Kauf einer Immobilie. Als die Seniorin angab, das Geld erst von der Bank holen zu müssen, wurde für den frühen Abend die Geldübergabe vereinbart. Auf die Minute pünktlich um 18.30 Uhr erschien ein südländisch aussehender Mann am Gartentor der Geschädigten und nahm das Geld entgegen. Anschließend entfernte er sich zu Fuß in Richtung Kronenstraße.
Die Kriminalpolizeidirektion Calw hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen oder Hinweisgeber, sich mit dem Kriminaldauerdienst Pforzheim unter Telefon (07231) 186 4444 in Verbindung zu setzen.
Das sind die Tipps der Polizei, die solche Betrügereien verhindern können:
- Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an ihnen fremde Personen.
- Beenden Sie Telefonate, bei denen Geld gefordert wird, immer sofort.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizeibeamten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt (zum Beispiel Notar oder Polizeidienststelle). Suchen Sie hierfür die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu ihren finanziellen Verhältnissen preis.