Wurmberg -  20.03.2022
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Im Kampf gegen den Unrat: Viele Ehrenamtliche beim Waldputztag des Landeswaldverbands

Wurmberg/Birkenfeld. Zwar pfeift ein eisiger Wind durch den Wald, aber davon lassen sich die Ehrenamtlichen nicht abhalten. Die Gruppe mit der Nummer acht hat sich auf einem Waldweg bei Wurmberg, unterhalb des Gewanns „Forchlesäcker“ getroffen, wo die Landesstraße 1135 nach Neubärental abzweigt.

Mit Greifzangen und blauen Säcken machen sich die 13 Ehrenamtlichen von dort aus auf den Weg, um im Wald und am Straßenrand den Müll einzusammeln, den andere dort entsorgt haben.

Sie sind nicht die Einzigen, die sich am Samstag beim Waldputztag des Landeswaldverbands engagieren, der zeitgleich auch in Birkenfeld stattfindet. Kreisforstamtsleiter Andreas Roth zeigt sich „überwältigt von der Zahl der Interessenten und Anmeldungen“. 160 Ehrenamtliche sind in Wurmberg dabei – und damit so viele, dass man improvisieren musste und zehn „große Kleingruppen“ mit jeweils rund 15 Teilnehmern bildete.

Viele sind bereits erprobt. Denn die Waldputzete hat in Wurmberg laut Bürgermeister Jörg-Michael Teply „schon eine gewisse Tradition“: Die erste habe bereits 2012 stattgefunden. Im Mittelpunkt stand am Samstag das Thema Plastik und seine Auswirkungen auf die Böden. „Es gibt nicht nur ein Plastikproblem in den Weltmeeren, sondern auch im Wald und auf den Äckern vor unserer Haustüre“, sagt Roth. „Der Klassiker sind Hundekotbeutel, Verpackungen und Flaschen aller Art.“ Letztere sammelt auch die Gruppe, die rund um den Abzweig nach Neubärental im Einsatz ist. In den Müllsäcken landen außerdem ein alter Gartenstuhl, eine große Plastikfolie, Fußbälle, Bierkisten und sogar alte Eternitplatten und ein Ölkanister.

Karl-Heinz Friedrich ist einer der Ehrenamtlichen. Er hilft, weil „die Natur immer mehr vermüllt wird, weil wir eine Wegwerfgesellschaft geworden sind und sich manche Menschen ein paar Euro bei der Entsorgung sparen wollen“.

Auch in Birkenfeld sind zahlreiche Ehrenamtliche im Einsatz, um Müll zu sammeln, darunter auch acht Erwachsene und sieben Jugendliche des Musikvereins. „Wir haben eine Verpflichtung über das Musikmachen hinaus“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Katja Erdmann-Bott.

Mitgeholfen hat am Samstag auch Bernhard Brenneis, der Jagd- und Wildtierbeauftragte des Enzkreises. „Plastik ist ganz schlecht für Wildtiere“, sagt er. Einige von ihnen, etwa Füchse, würden entlang von Straßen nach Nahrung suchen. „Wenn die ihren Kopf in so eine Verpackung stecken und sich daran verheddern, dann können sie jämmerlich verenden.“ Um dem vorzubeugen und darauf aufmerksam zu machen, sagte er sofort zu, als Susanne Kienzle ihn nach Unterstützung fragte. Die Waldpädagogin leitete die Putzaktion in Birkenfeld, wo 35 ehrenamtliche Helfer an sechs Stellen im Einsatz waren.

Autor: Nico Roller