Wurmberg -  13.10.2018
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Landfrauen versteigern Kunst auf amerikanische Art

Die Turn- und Festhalle von Wurmberg verwandelte sich am Sonntagnachmittag in eine Kunsthalle. Dafür sorgten die Landfrauen unter Vorsitz von Undine Dihlmann mit einem ungewöhnlichen Konzept. „Kunst trifft Landfrauen-Café“, lautete das Motto der Veranstaltung, die in einer Kunst-Versteigerung gipfelt.

Zum Höhepunkt wurde dabei die amerikanische Versteigerung, bei der derjenige zum Zug kommt, der gerade dann am Bieten ist, wenn ein vorab gestellter Wecker klingelt. Das Kunstwerk von Reiner Rottner ging an Irene Binder. Geleitet hatte die Auktion Bürgermeister Jörg-Michael Teply.

Doch auch für die anderen Caféhausbesucher hat sich der Gang in die Halle nicht nur wegen den leckeren Kuchen und Torten der Landfrauen gelohnt. Obendrein gab es vielfältige Kunst von Rottner und Véronique Seyfried zu bestaunen. Der Wurmbergerin ist bei ihren Collagen die Harmonie im Bild wichtig. Aus ganz unterschiedlichen Motiven, auf die Seyfried in Zeitungen und Zeitschriften stößt, lässt die Künstlerin beispielsweise imposante Hochhäuser entstehen.

Rottner verwendet für seine Kunst nahezu alles: Luftpolster, Strohhalme, Schrauben, Nägel, Gips, Bunt- und Filzstifte, Styropor, Edelstahl, Heißkleber und vieles mehr. Sein künstlerisches Schaffen hat der gebürtige Wurmberger, der aber schon seit knapp fünf Jahrzehnten in Tiefenbronn lebt, erst nach dem Tod seiner Frau entdeckt, deren Sterben er auch in seiner Kunst verarbeitet. Häufig spielen deshalb auch religiöse Elemente eine Rolle. Angelehnt an Edvard Munchs „Schrei“ hat Reiner Rottner sein Bild „KZ“ entwickelt und es symbolisch mit Stacheldraht umwickelt und auf den Arm des bildlich schreienden Opfers sein eigenes Geburtsdatum „eingebrannt“.

Doch Rottner hat auch ein Faible für das Leichte, für Tierkreiszeichen beispielsweise und auch sein Idol Michael Jackson hält er er mehrfach in seiner Kunst fest.

Autor: Silke Fux | Wurmberg