Wurmberg möglicherweise weniger von Krise getroffen als befürchtet
Wurmberg. In der ersten öffentlichen Gemeinderatssitzung, die in Wurmberg im Videoformat stattfand und am Donnerstagabend in den Rathaussaal übertragen wurde, stand die Vorberatung des Ergebnis- und Finanzhaushalts im Mittelpunkt. Denn bereits in einer früheren Sitzung hatte der Rat das Investitionsprogramm zusammengezimmert.
Auf jener Grundlage entwickelte nunmehr Kämmerin Bianca Frommer den Entwurf des Haushaltsplans weiter. Dieser schließt alleine im Ergebnishaushalt voraussichtlich mit einem Defizit von rund 824 000 Euro ab.
Warum dies so ist, offenbarte der Planentwurf, den die Kämmerin Seite um Seite gemeinsam mit Bürgermeister Jörg-Michael Teply und den Räten digital durchging. Die Ursachen sind mehrschichtig: Auf der Einnahmenseite stehen auf niedrigem Niveau stagnierende Steuereinnahmen sowie zu kassierende Gebühren. Auf der Ausgabenseite schlagen hohe Umlagen im kommunalen Finanzausgleich aufgrund des positiven Verlaufs des Haushaltsjahres 2019 zu Buche. Aber auch deutlich gestiegene und bereits geplante Aufwendungen für die Unterhaltung der Infrastruktur machen der Heckengäu-Gemeinde zu schaffen. Alleine für die Sanierung der Grundschule, die vor allem dem Brandschutz geschuldet ist, müssen über 270.000 Euro in die Hand genommen werden. Und dies obwohl die Gemeinde – unabhängig davon – einen Schulhausneubau plant. Weitere 128.000 Euro verschlingen die Umsetzung der Eigenkontrollverordnung und die zu veranschlagenden Abschreibungen in Höhe von 485.000 Euro.
Da ist die trotz Pandemie erwartete Gewerbesteuer von rund 1,3 Millionen Euro für Teply ein Silberstreif am Horizont:
„Wenn es so kommt, wie veranschlagt, dann trifft es uns nicht so schwer wie andere Gemeinden.“
Dennoch wird die Kasse am Ende auch in Wurmberg klamm, das Sparschwein geschlachtet und der Maulbronn-Stromberg-Fonds verkauft oder alternativ ein Kredit aufgenommen sein. Denn unterm Strich kommen 2021 Investitionen von knapp 6,4 Millionen Euro zusammen, die ein Finanzloch von insgesamt rund 5,7 Millionen Euro hinterlassen, das es zu stopfen gilt. Der Haushalt soll in der Februar-Sitzung eingebracht und verabschiedet werden.