Alter Gewölbekeller in Bad Wildbad wird zum Fledermaus-Hotel
Bad Wildbad. Ganz am Rand der Gemarkung von Bad Wildbad, am Oberlauf der Eyach liegt der Lehmannshof. Einst gehörte zu diesem eine Mahl- und Sägemühle. Dort entsteht nun in einem als letzte Baulichkeit noch vorhandenen Gewölbekeller ein Fledermausquartier.
„Sie haben von alleine dort eine Heimat gefunden“, weiß Hubert Hettinger von der Forstamtsaußenstelle Calmbach über die fliegenden Säuger. Der zuständige Revierleiter Oliver Gall erklärt, dass die Idee, das Fledermaus-Hotel auszubauen, über die Entwicklungen bei der Herman-Hesse-Bahn aufgekommen sei. Dort gab es wegen der Nachtschwärmer bekanntlich lange Untersuchungen und Probleme um einen künftigen Bahnbetrieb. Ein direkter Zusammenhang besteht allerdings nicht. Die Maßnahme im Eyachtal ist ein Naturschutzprojekt, das mit 1.500 Euro Aufwand für das Material aus dem Forst-Etat finanziert wird. Einen großen Teil dieses Geldes verschlingt mit 600 Euro der Spezialmörtel, der für die künftig den Gewölbekeller verschließende neue Sandsteinwand und Sicherungsmaßnahmen im Innern erforderlich ist. Aus Verkehrssicherheitsgründen hätten solche ohnehin erfolgen müssen. Hinzu kommen Personalkosten. Diese bleiben aber überschaubar. Denn unter der Regie ihres Ausbilders, Forstwirtschaftsmeister Clemens Benz vom Forststützpunkt Calmbach, wirkten hier vor allem dessen angehende Berufskollegen im dritten Ausbildungsjahr mit.
„Hier lebten schon immer Fledermäuse“, weiß Revierchef Gall. Damit deren Lebensbedingungen erhalten und möglichst verbessert werden, haben die Kollegen vom Naturschutz im Landratsamt Calw Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt und hinsichtlich der sachgerechten Gestaltung ein Gutachten vermittelt. Holzkästen wurden den sich zum Schlafen mit Kopf nach unten aufhängenden Fledermäusen von den Nachwuchs-Forstleuten gezimmert. Auch Amphibien sollen nicht zu kurz kommen. Für sie gibt es im Innern einen Steinhaufen.
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