Bad Wildbad
Bad Wildbad -  31.05.2021
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Auch Wildbad hatte mal ein Strandbad ohne Strand

Bad Wildbad. An der See lag Bad Wildbad noch nie und die große Enz hat je auch nur ein Ufer, an dem kaum ein Übergang zum Land die Bezeichnung Strand verdient hätte. Dennoch hatte Bad Wildbad bis um 1960 ein „Strandbad“. Der Standort dieses gar nicht so kleinen, privaten Freibads war dort, wo heute im südlichen Teil des Kurparks die Gleitschirmflieger ihren Landeplatz haben. Deshalb zeigt jetzt an dieser Stelle eine Windhose die Richtung an, aus der es weht, und ob große, kleine oder überhaupt Luftbewegung herrscht.

Das Strandbad mit Gaststätte und Herberge hatte seinen Standort an der Stelle, wo heute am Ende des Kurparks neben der Kernerstraße ein gestaffeltes, braunes Wohngebäude in die Kuranlagen reicht. Ältere nennen das jetzt dort stehende Gebäude gelegentlich noch „Gscheidle-Haus“. Denn in diesem wohnte der ehemalige Verkehrs- und Postminister Kurt Gscheidle, der in der Bäderstadt seinen Lebensabend verbrachte. Entstanden war das Strandbad 1930, wie Pressemeldungen aus dieser Zeit zu entnehmen ist. Über den Namen muss man sich nicht wundern, denn es war damals Mode, Freibäder „Strandbad“ zu benennen.

Fotos aus dem Landesarchiv

Von 33 Freibad-Neubauten im württembergischen Schwarzwald wurde seinerzeit berichtet. Alte Fotos aus dem Landesarchiv zeigen, dass das Wildbader Bad gut besucht war. So gab es vor dem Restaurant Großmann eine Kaffee-Terrasse und um das Schwimmbecken Liegeflächen. Die Seniorin Ruth Gutbub aus Calmbach erinnert sich noch gut an das Bad. Sie arbeitete vor 50 Jahren in der Wildbader Stadtapotheke. Immer wieder hatte sie den Auftrag, zur Desinfektion des Wassers Kupfervitriol dorthin zu bringen. Die Betreiber spendeten ihr dann meist als Belohnung ein Eis.

Mehr lesen Sie am Dienstag, 1. Juni, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: Hans Schabert