Bad Wildbad
Bad Wildbad -  16.11.2018
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Calmbacher Software-Firma Bottec macht das Lernen leichter

Wildbad-Calmbach. Das Calmbacher Software-Firma konzentriert sich auf Großverbraucherhygiene sowie die Krankenpflege

Die Transformationsprozesse innerhalb der Digitalisierung sollen Zeit und damit Kosten sparen. Für die Transformation im Weiterbildungsbereich ist das Geschäftsführer-Ehepaar Ramona und Matthias Bott aus Calmbach zuständig. Ihr Unternehmen, die 2014 gegründete Bottec GbR, hat sich im Bereich des e-Learnings auf Großverbraucherhygiene sowie Kranken- und Seniorenpflege spezialisiert. Hintergrund: Matthias Bott, der 49 Jahre alte Unternehmer und ehemalige Vertriebsmitarbeiter, war es, der den Anstoß zur Gründung des Unternehmens sowie zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung des Paares gab. So war er von 1997 bis Anfang 2015 fast nur unterwegs und im Vertrieb tätig bei der Henkel KGaA im süddeutschen Raum. Zwar hatte er hier schon teilweise im Home-Office gearbeitet. Es störte ihn jedoch zusehends, dass er so oft unterwegs sein musste, so dass er sich dazu entschloss, sich zusammen mit seiner Frau Ramona im Bereich E-learning mit dem erst einmal hausinternen Büro selbstständig zu machen. „Die Grundidee war: Ich mach‘ was mit Internet. Dann habe ich in dem Rahmen angefangen mit der Idee, meine damalige Tätigkeit im Kopf zu digitalisieren“, sagt Matthias Bott. Konkret bedeutete das, die Präsenz- und Inhouse-Schulungen, welche er im Bereich Hospitalhygenie (Reha-Kliniken und Altenheime), mit rund 100 Schulungen pro Jahr direkt vor Ort umgesetzt hatte, in Zukunft auf digitale Art und Weise umzusetzen. Matthias Bott bildete sich über ein Fernstudium innerhalb von drei Jahren zum geprüften Webmaster sowie über seine ehemalige Firma zum zertifizierten Hygeniebeauftragten (DGKH: Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygenie) weiter.

Auch seine Frau Ramona (gelernte Industriekauffrau und 40 Jahre alt), die zusammen mit ihrem Mann erkannt hatte, dass es nicht nur auf den technischen, sondern gerade auf den didaktischen Aspekt ankommt, bildete sich an der FrankfurterGoethe-Universität innerhalb des Studiums Digitale im didaktischen Ablauf weiter, um „damit so Medieninhalte didaktisch aufzubereiten, dass man den Lerner abholt.“

Heute bietet das Ehepaar seinen Kunden Lernprogramme und Individual Content. Die Lernprogramme entwickelt Bottec selbst. Lernprogramm ist zum Beispiel die Online-Schulung zur Datenschutzgrundverordnung für Institutionen und Einrichtungen jeder Art, Standard-Content also. Dieses ist ein interaktives Lernprogramm, mit dem Vorteil, 365 Tage im Jahr erreichbar zu sein. So braucht die Institution oder Firma keinen externen Datenschutzbeauftragten, welcher direkt vor Ort die Mitarbeiter schult und dementsprechend noch einmal extra für seine Arbeit bezahlt werden muss.

So kann die Software stattdessen in ihrer Standard-Version, ähnlich dem Programm Microsoft Office, überall hin verkauft werden, ohne dass Details verändert werden müssen. Bei Bedarf kann das

Layout für den jeweiligen Kunden zum Beispiel in Form eines roten, blauen oder weißen Hintergrundes angepasst werden. Ein Beispiel für den sogenannten Individual Content ist die Daimler EvoBus GmbH, die das Reisebus-Modell Tourismo II anbietet. Der Verkäufer des Busses erhält das Lernprogramm, um zu verstehen, wie sein Produkt funktioniert, um es dem Kunden gegenüber optimal zu vermarkten.

Der Kernpunkt der Firma Bottec ist es folglich, Zeit und Geld sparende Lernprogramme zu produzieren, so dass jeder Anwender seine Schulung selbstständig über das Programm und seinen Account zu jeder Zeit beliebig oft wiederholbar durchführen kann. Das Lernprogramm entsteht dabei als multimediale Produktion; bereits im Drehbuch fürs Lernprogramm kommen alle möglichen Medien wie Text, Audio, Video und Bild zusammen.

Sprechertexte mit professionellen Sprechern werden mit den individuellen Grafiken, Bildern und Photo-Sessions oder Videos zu einem kompletten Lernprogramm zusammengebaut. Nach der Evaluation geht das Ganze dann in die Qualitätssicherung und kann anschließend auf der Lernplattform des Kunden implementiert werden. Das Lernprogramm zum fachgerechten Umgang mit Demenz aus dem Hause Bottec besteht dabei zum Beispiel aus vier Modulen, bestehend aus drei Lernmodulen und einem Prüfungsmodul. Die drei Lernmodule beinhalten Wiederholungsfragen, Interaktionsmöglichkeiten wie zum Beispiel Drag and Drop und andere Gamification-Elemente, um den Lernenden zu aktivieren. Das Prüfungsmodul beinhaltet einen Pool mit 70 Fragen, aus dem für die Prüfung per Zufallsgenerator 25 Fragen generiert werden. Der Lerner muss 80 Prozent dieser 25 Fragen richtig beantworten, um diese Prüfung zu bestehen und ein automatisch vom System generiertes Abschlusszertifikat zu erhalten.

www.bottec.de

Autor: Jennifer Warzecha