Das satte Blech erobert die Herzen: Bläserformation inBrass beeindruckt in Bad Wildbader Stadtkirche
Bad Wildbad. Sie sind mittlerweile in den Hitlisten zu finden. Denn: Mehr und mehr entwickeln auch kleine Blechbläserensembles mit Selbstbewusstsein ein eigenes Profil. Am Sonntag stellte das in der Bad Wildbader Stadtkirche inBrass mit der Premiere des neuen Programms BRASSzination unter Beweis. Die fünf Musiker aus der Region zeigten sich vielseitig, bliesen mit Vehemenz Genregrenzen hinweg und machten deutlich, dass sie in den zwei Jahren ihres Bestehens eine beeindruckende Entwicklung aufzeigen können.
Es war Uwe Forstner, der die Initiative zur Gründung des speziellen Kammermusik-Ensembles ergriffen hatte. Um den Trompeter, Dirigenten und Leiter des Musikvereins Schömberg gruppierten sich in der Stadtkirche der Trompeter Christian Künzler, die Hornistin Laura Feeß, der Posaunist Carsten Bohnet und Roland Kappler mit seiner Tuba – ein Blechbläserquintett in klassischer Besetzung.
Sie alle verbindet nicht nur die Mitwirkung in regionalen Orchestern, sie teilen insbesondere die Begeisterung für den Blech-Sound mit seinem originären Soloklang in der kleinen Besetzung und die Lust, diesen musikalischen Kosmos neu zu erkunden. Eine Herausforderung, die mit besonderem Reiz, aber auch besonderer Anforderung verbunden ist – nicht nur die individuelle technische Reinheit des Tons, auch der Gleichklang der gemeinsamen Interpretation steht jederzeit auf dem Prüfstand.
Das Repertoire von inBrass ist weit gefächert – das lässt schon der Titel des Programms vermuten, der sich auf keine Richtung festlegt. Es enthält Werke der Klassik, auf die kleine Besetzung zugeschnittene Arrangements großer Orchesterwerke und chorale Musik ebenso wie Ragtime, Dixie, Rock und populäre Filmmusik.
Mit Händels Feuerwerksmusik startete inBrass stilsicher, virtuos und mit kompaktem Klang in sein Programm, den klassischen Teil prägten unter anderem die Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Heinrich Schütz und der Ägyptische Marsch von Johann Strauß Sohn. Die ausdrucksstarke Zeitreise führte weiter zu Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ und „König der Löwen“, zu Ragtime und dem balladenartigen Rockklassiker „Music“ von John Miles und unter anderem zu einer „ABBA“-Zugabe.
Das Quintett nutzte die Chance der speziellen Interpretation, der Rhythmikvariationen, der verschiedenen Piano- und Fortepassagen mit überzeugender Technik, bemerkenswerter bläserischer Eleganz und großer Spielfreude.
