Ein glanzvoller Neustart mit dem Weihnachtsmarkt in Bad Wildbad
Bad Wildbad. Den Winterzauber im Kurpark gibt es nicht mehr – ein Weihnachtsmarkt sollte einen neuen Akzent setzen. Eigentlich ist das schon die ganze Geschichte. Doch was man in Bad Wildbad daraus gemacht hat, ist so etwas wie ein kleines Weihnachtsmärchen.
 Mitten im Herzen des Städtchens, rund um den Ferdinandbrunnen vor der Stadtkirche und umgeben vom wiederauferstandenen Glanz der historischen königlichen Gebäude hat man einen nostalgischen Weihnachtszauber ins Leben gerufen, der ohne lautes Marktgetöse, aber mit einem festlichen, klingenden Rahmenprogramm und einem besonderen Lichterglanz die Herzen der großen und kleinen Besucher gleich bei der Eröffnung am Samstagnachmittag im Sturm erobert hat.
Große Anziehungskraft
Bratwurst- und Glühweinduft lag über dem Kurplatz, als der kleine Markt vom Bläserensemble der Stadtkapelle mit „Alle Jahre wieder“ eröffnet wurde. Vom goldenen Balkon des Rossini-Hotels kamen die weihnachtlichen Töne. Wer den Dirigenten, Stadtmusikdirektor Martin Koch, suchte, fand ihn nicht auf dem schmalen Balkon, er dirigierte von unten von der Rückwand der Hütten her. Auf Augenhöhe mit seinen Musikern war Koch dagegen bei den weiteren stimmungsvollen Beiträgen der Stadtkapelle unter den Arkaden des gegenüberliegenden Badhotels.
„Wir haben uns etwas Neues überlegt“, brachte ein sichtlich begeisterter Bürgermeister Klaus Mack das weihnachtliche Geschehen auf dem Kurplatz auf einen etwas nüchternen Nenner, als er den Markt anschließend offiziell eröffnete. Der bewies mit seinem Kunsthandwerk und den kulinarischen Anlaufstellen von Anfang an seine Anziehungskraft. Die 18 Buden, die sich zu einem gemütlichen Rund um den Brunnen gruppierten, waren gut besucht, die Gulaschkanone der Reservistenkameradschaft Oberes Enztal fand regen Zuspruch und die knackig braunen Bratwürste von Fußballverein und Traktorfreunden waren heiß begehrt. Die katholische Kirchengemeinde steuerte mit ihren Crêpes die süße Geschmacksnote bei. Die gab es noch an anderen Ständen – heiße Waffeln beispielsweise, und auch das, was einfach auf einen Weihnachtsmarkt gehört: Glühwein. Martina Lahmann vom Stadtmarketing, die zusammen mit Winfried Hahner, Veranstaltungsleiter der Touristik, den Blick auf den „leuchtenden Kurplatz“ gelenkt und die Idee so erfolgreich umgesetzt hatte, hielt sich lieber an Eierpunsch – „aber vorsichtig, der ist ganz schön stark“.
Bei der Eröffnung leuchtete zwar bereits ein farbiger Lichtschein auf den historischen Fassaden auf und wer genau hinsah, konnte auch Sterne am „Rossini“ ausmachen, doch ihren ganzen Zauber entfaltete die von Felix Meier und seiner Firma eingerichtete Illumination erst mit Eintritt der Dunkelheit. Das warme Licht von Gasfackeln und rund 60 Schweinwerfern verwandelte den Platz mit immer neuen Farbstimmungen, Projektionen und Mustern – ein zauberhaftes Geschehen, das die Besucher so in den Bann zog, dass auch der einsetzende Regen der Faszination nichts anhaben konnte. Jonathan Kees, Leiter der Planung, war zufrieden: „Wir haben noch in der Nacht bis 24 Uhr daran gearbeitet. Es hat sich gelohnt“.
Musik an vielen Orten
Zum Zauber und zur stimmungsvollen Atmosphäre trugen besonders auch die klingenden Programmpunkte bei. Weihnachtliche Musik gab es in der mit vielen großen und kleinen Sternen geschmückten Stadtkirche vom Mandolinenorchester, dem Liederkranz und dem Posaunenchor Sprollenhaus, das Marcel-Baluta-Ensemble entführte im Forum-König-Karls-Bad in eine „White Chrismas“, Monica von Silberschatten sorgte mit Harfenmusik für romantische Klänge und auch die Gruppe „In the frame“ fand unter den Badhotel-Arkaden einen geschützten Auftrittsort.
