Erinnerungen in der Wildbader Stadtkirche: Das schwere Leben jüdischer Autoren
Bad Wildbad. „Wenn ich einmal reich wär“ sinniert der jüdische Milchmann Tewje im Musical „Anatevka“, das dem Buch „Tewje, der Milchmann“ von Scholem Alejchem nachempfunden ist. Er gehörte zu den zahlreichen Autoren, die in den osteuropäischen Ländern geboren wurden, dort lebten und schließlich auswandern um ihr Leben zu retten.
Sie sind auf der Schriftstellertafel aufgeführt, die derzeit am Eingang in den Kirchenraum der Bad Wildbader Stadtkirche hängt und die Foto-Ausstellung „In schwindendem Licht – Spuren jüdischen Lebens in Osteuropa“ in anderer Form ergänzt und erweitert. Mitglieder der bereits seit mehreren Jahren forschenden und suchenden Projektgruppe, bestehend aus der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wildbad, der Stadt Bad Wildbad, der Volkshochschule Calw, dem Enztalgymnasium Bad Wildbad sowie Menschen Miteinander/Interkultureller Garten Oberes Enztal, lasen in der Stadtkirche im Wechsel aus Werken jüdischstämmiger Schriftsteller, die aus osteuropäischen Ländern kamen und zum Teil mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurden.
Die Lesung durch Marina Lahmann, Beate Kunz, Hubertus Welt und Barbara Kassen hatte durchaus allgemein menschliche Themen zum Inhalt wie jüdische Feste oder die Philosophie des Lebens.
Der Abend wurde musikalisch umrahmt mit Klezmermusik, der typischen Volksmusik der aschkenasischen Juden seit dem 15. Jahrhundert.
