Flohmarkt-Flair trifft den Geschmack in Bad Wildbad
Bad Wildbad. Erstaunlich. Wo sind sie hin – all die angeschlagenen Tassen, einzelnen Teller, ausrangierten Billigvasen und Plastik-Aschenbecher? Mit der Renaissance der Trödelmärkte nach den Beschränkungen der Pandemie scheinen sich die Angebote verändert zu haben. Entdeckungen stehen hoch im Kurs. Und wer genau hinschaut, konnte die am Samstag beim Flohmarkt im Bad Wildbader Kurpark auch wirklich machen: Vom edlen Villeroy und Boch-Geschirr bis zum rot bestickten Sargtuch mit „Ruhe sanft“ war alles vorhanden.
So geht es nicht weiter, hat Sylvia Baier vielleicht gedacht, als sie in Leonberg in ihre Schränke und Regale schaute. „Ich hebe alles auf“, bekennt sie, „bin Jäger und Sammler zugleich“. Also packte sie zusammen, was entbehrlich schien und baute im sonnenbeschienenen Kurpark einen Stand auf. Nicht irgendwie – Sylvia Baier hat stimmungsvoll dekoriert. Einträchtig schauen die Schwarzwald-Models der gerahmten Fotos von Sebastian Wehrle und die auf Kissen gedruckten Konterfeis von Frida Kahlo die Besucher an. Die Malerin findet sich auch noch auf einem besonderen Schmuckstück, einem dunkelgrünen Duschvorhang.
Weiter geht es über den Flohmarkt, dessen munteres Treiben, umgeben vom Grün der Anlagen, sich vom Kurpark-Café aus gemütlich betrachten lässt. Mancher blättert bereits in den Werken, die er erstanden hat: Unterhaltungsliteratur vom Comic bis zum Liebesroman ist hier zu finden. Die vielen Besucher des Flohmarktes jedenfalls sind mit dem Angebot höchst zufrieden.