Bad Wildbad
Bad Wildbad -  03.12.2018
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Geschmeidige Gelenke

Pforzheim.Man braucht sie, um voranzukommen. Bei einigen schmerzen sie aber leider immer wieder oder gar dauerhaft: die Gelenke. Die Sana Kliniken Bad Wildbad haben daher zu einem Themenabend mit Fachvorträgen ins PZ-Forum eingeladen, um über Schmerzen an Knie, Hüfte, Schulter und Fuß sowie Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären.

Den Anfang machte dabei Oberärztin Heike Ketterer, die den Zuhörern Therapiestrategien bei Arthrosen im Fuß aufzeigte. Als Ursachen für den Gelenkverschleiß nannte die Oberärztin angeborene Fehlstellungen, die zu einer Überlastung des Gelenks führten, Instabilitäten, Durchblutungsstörungen sowie Folgen von Unfällen und Operationen. Die am häufigsten betroffenen Gelenke seien das Großzehengrundgelenk, das obere und auch untere Sprunggelenk, das Gelenk zwischen Sprung- und Kahnbein sowie die Fußwurzelgelenke.

Bei Arthrose im Fuß sei es oft nicht die Arthrose selbst, die schmerzt, so die Fußspezialistin. „Die Fußknochen bewegen sich kaum. Arthrose tut bei Ruhe nicht weh“, so Ketterer. Sehnen oder die Nerven könnten ebenfalls hinter den Problemen stecken.

„Bei der Behandlung gelten aufgrund der besonderen Anatomie der Füße andere Regeln als bei den großen Einzelgelenken“, sagte die Oberärztin. So sei in bestimmten Fällen Nichtstun eine Strategie: „Auch mit steifen Fußgelenken kann man gut laufen.“

Das Ziel sei, eine Operation zu vermeiden. Ketterer nannte beispielsweise auch Schuheinlagen als Maßnahme. Wichtig sei, diese individuell an Fuß und Schuhe anzupassen und dabei den Arzt sowie einen Schuhmacher mit einzubeziehen. Die Spezialistin von den Sana Kliniken brachte auch eine Mittelfußrolle am Schuh ins Spiel, mit der man sich beim Gehen abrollen könne. „Meine Patienten kommen damit gut klar.“

Zudem seien auch orthopädische Maßschuhe sinnvoll, die mittlerweile auch in modischen Varianten zu haben seien. Von Barfußschuhen, so die Oberärztin in ihrem Vortrag, halte sie bei Arthrose im Fuß nichts.

Orthesen und Bandagen, sowie bestimmte Salben und Spritzen seien weitere Behandlungsmaßnahmen. Hinter den Gang zum Physiotherapeuten setzte sie im PZ-Forum ein großes Fragezeichen. Aufbau sei wichtig, jedoch nur in Maßen.

Erst, wenn diese Maßnahmen nicht greifen, ziehe man eine Operation in Betracht, die langwierige Nachbehandlungen nach sich zögen, erklärte Ketterer. Bei den medizinischen Eingriffen werde unter anderem zwischen gelenkversteifenden und gelenkersetzenden Operationen unterschieden.

Chefärzte auf der Bühne

Im Anschluss standen Schulter sowie Knie und Hüfte im Fokus. Marc-Alexander Heder, Chefarzt der Sana Kliniken, erläuterte den Zuhörern die häufigsten Erkrankungen der Schulter – vom Schulterengpasssyndrom, über die Kalkschulter, den Rotatorenmanschetten-Riss bis hin zur Arthrose. Auch Heder zeigte die möglichen konservativen und auch operativen Therapiemethoden auf.

Chefarzt Vladimir Crnic erläuterte die Ursachen und klinischen Zeichen der Arthrose am Hüft- und Kniegelenk und ging anschließend auf die nicht-operativen und operativen Behandlungsmöglichkeiten ein. Die Behandlung sei immer individuell und müsse an den Schweregrad der Erkrankung angepasst werden. Dies gelte insbesondere beim Gelenkersatz, so Crnic.

Autor: Dennis Krivec