Griff in die Spardose: Um die Bad Wildbader Finanzen ist es schlecht bestellt
Bisher ist Bad Wildbad gut durch die Pandemie gekommen. Nach dem Lockdown im Frühjahr erlebte der Sommerberg einen Besucheransturm. Doch die Aussichten sind trübe, zumindest was die städtischen Finanzen betrifft. Am vergangenen Dienstag zeichnete Stadtkämmerer Tido Lüdtke bei der ersten virtuellen Gemeinderatssitzung in der Geschichte Bad Wildbads ein düsteres Bild. Zwar werden sich die Auswirkungen der Corona-Krise im kommenden Jahr noch nicht entscheidend auf den Haushalt auswirken, doch 2022 und 2023 erwartet Lüdtke „tiefrote Zahlen, wie wir sie noch nie erlebt haben.“
Für 2021 rechnet der Stadtkämmerer mit einem Minus von rund 1,8 Millionen Euro. Die Stadt muss dafür an ihr Erspartes gehen. Gute Steuereinnahmen aus dem Jahr 2019 lassen die Zahlen für das kommende Jahr nicht ganz so schlecht erscheinen, doch Lüdtke gibt zu bedenken: „Aufgrund der sehr guten Steuereinnahmen des Jahres 2019 steigt die Belastung aus der Finanzausgleichsumlage und der Kreisumlage weiter an.“ Außerdem wird mit Mindererträgen beim Einkommensteueranteil gerechnet. Der Grund: die Corona-Pandemie.
Immerhin gibt es aber auch einen Lichtblick: Nachdem die Holzpreise wegen Sturm und Käferbefall in diesem Jahr fast vollständig eingebrochen sind, wird im kommenden Jahr mit einer Entspannung auf dem Holzmarkt gerechnet.
Die Eckdaten des Haushalts: Der Ergebnishaushalt weist Erträge von rund 26,96 Millionen Euro auf. Die Aufwendungen liegen bei 28,80 Millionen Euro. Im Finanzhaushalt liegen die Einzahlungen bei rund 26,1 Millionen Euro, die Auszahlungen hingegen bei rund 26,7 Millionen Euro. Die größten Vorhaben sind im kommenden Jahr die Sanierung und der Neubau an der Calmbacher Fünf-Täler-Schule in der Höfener Straße (Realschule). Hierfür werden rund 1,2 Millionen Euro notwendig. Der Neubau Naturkindergarten in Calmbach schlägt mit rund 900.000 Euro zu Buche und der Breitbandausbau Wildbad kostet die Stadt rund 1,2 Millionen Euro.
Die Gemeinderäte werden den Haushalt in den Ausschüssen nun nichtöffentlich vorberaten (der jährliche Antrag von Bruno Knöller, SPD, auf öffentliche Beratung erhielt nicht die notwendige Mehrheit). Anfang des Jahres soll der Haushalt dann verabschiedet werden.
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