Bad Wildbad
Bad Wildbad -  22.09.2019
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Hauch von Kanada in Bad Wildbad: Konferenz der Internationalen Blockhausbauer zu Gast im Schwarzwald

Bad Wildbad. Es wird gesägt, gehobelt, gehämmert und selbstverständlich fallen Späne, doch vor allem wird diskutiert. Bei der Internationalen Blockhausbauer Konferenz in Bad Wildbad stand die alternative Hausbauweise im Vordergrund. Die Elite der Experten für solche Gebäude traf sich in der vergangenen Woche.

Während unter der Woche Workshops und der Bau eines Pavillons in Seelbach im Vordergrund standen, reisten die Teilnehmer zum Wochenende nach Bad Wildbad zur großen Konferenz. Dort fanden weitere Workshops, Vorträge und Schauübungen statt. „Mit 70 Teilnehmern sind wir sehr zufrieden“, freute sich Robert Savignac, Präsident der Internationalen Blockhausbauer.

Angereist waren die Experten aus 16 Ländern. Erstmals überhaupt fand die 45. Konferenz auf europäischen Boden statt. Zustande kam der Kontakt über Präsident Savignac, der Anfang des Jahrtausends am Bau eines Blockhaushotels in der Region beteiligt war. „Ich habe in dieser Woche so viel von den besten Blockhausbauern der Welt zu lernen können“, zeigte sich Martin Schwarz aus Ohlsbach beeindruckt. „Trotz der unterschiedlichen Sprachen hatten wir sofort ein gutes Verhältnis und konnten uns untereinander austauschen“, erzählt er.

Schwarz und viele andere Teilnehmer bedauern, dass die Blockhäuser weiterhin nur einen marginalen Teil der Neubauten einnehmen. Dabei zählt Holz zu einem der wenigen nachhaltigen Rohstoffe. Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, deshalb regulieren die Holzwände die Luftfeuchtigkeit des Raums und sorgen für ein natürliches Raumklima. Schwarz beschreibt die Isolierfähigkeit von Holz als optimal, so dass es im Sommer angenehm kühl und im Winter warm ist.

Ein weiterer positiver Faktor ist die positive CO2-Bilanz, da Kohlendioxid im Holz gespeichert ist. Rundum ist ein Holzhaus förderlich für die regionale Wertschöpfung, denn das verarbeitete Material stammt direkt aus dem Umkreis und ist nicht weiter als 50 Kilometer entfernt. Abfall oder Müll fällt keiner an, da sämtliches Holz aus einem Stamm verarbeitet wird. Schwarz hält es mittlerweile für einen Irrglauben, bei Holzhäusern an entlegene Landschaften und rustikale Bauweise zu denken. „In einem Blockhaus kann die gleiche Technik und Modernität verwendet werden, wie in einem normalen Haus“, so Schwarz. Zwar sei die Nachfrage in Deutschland nur leicht steigend, doch die Käufer stammen aus allen Schichten. In Kanada hingegen sind Blockhäuser in vielen Regionen Normalität. „Ich kann mir ein anderes Haus nicht mehr vorstellen“, so Lloyd Beckedorf aus Calgary. Beckedorf ist seit 1979 bei den internationalen Konferenzen. „Über die Jahre konnten wir uns immer professioneller aufstellen“, so Beckedorf über den Verband. Für ihn ist es erfreulich, dass im Blockhauswesen ein stetiger Fortschritt stattfindet und die Teilnehmer sich austauschen.

Autor: Stefan Meister