In Hünerberg und Meistern bald flottes Internet?
Bad Wildbad-Hünerberg. In den Bad Wildbader Bergorten Hünerberg und Meistern ist das Ende der langsamen Internet-Zeit jetzt absehbar. Mit dem Spatenstich zum Breitbandausbau an diesem Donnerstag in Hünerberg haben die geplagten Internetnutzer endlich Grund zur Freude.
Bereits in einem Jahr, im Frühjahr 2023, soll das „Schnelle“ an den Start gehen.
Für die Aichelberger im dritten Bergort sieht es nicht ganz so gut aus. Erst nach Ende des dritten Bauabschnitts der Ortsdurchfahrt kann in die zum Teil bereits gelegten Leerrohre und Hausanschlüsse das Glasfaserkabel eingeschossen werden – eine genauere Zeitplanung für die Arbeiten steht bisher noch nicht. Auch die Frage, ob die Aichelberger überhaupt im kommenden Jahr mit einem schnellen Internet rechnen können, scheint gegenwärtig noch nicht ganz klar – Abstimmungsgespräche im Rathaus stehen an.
Die Baustelle am Ortseingang von Hünerberg und die dort versammelte Menschenmenge ist für den stillen Bergort ungewöhnlich. „Was ist denn hier los?“, fragt ein Passant, der dann seine Freude nicht verhehlen kann. „Endlich. Wissen Sie, wie das hier abends ist? Da gibt es praktisch kein Internet mehr“. Das soll sich ändern.
In Hünerberg beginnend, so Tobias Kries von der Netze BW, wird eine Zehn-Kilometer-Trasse zur Rehmühle und nach Meistern gebaut – im Frühjahr 2023 soll sie an den regionalen Betreiber nswnetz übergeben werden. Der bestätigt die zeitliche Planung. Vorstand Alexander Siebnich verweist dabei auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten - „das läuft top“- und appelliert an alle Einwohner, sich einen Glasfaseranschluss legen zu lassen.
Bad Wildbads Bürgermeister Marco Gauger bezeichnete den Spatenstich für den geplanten Anschluss von 209 Gebäuden als einen historischen Moment. Das schnelle Internet, sei in vielen Prozessen des täglichen Lebens notwendig geworden: „Die Anwohner sind dann hier nicht mehr abgehängt“. Gauger wies auch auf die finanziellen Belastungen hin, die durch das Projekt geschultert werden müssen. Von den 5,08 Millionen Euro Gesamtausbaukosten entfallen 1,6 Millionen auf die jetzt begonnene Maßnahme. Davon übernehmen der Bund 800.000 und das Land 600.000 Euro, der Rest bleibt an der Stadt hängen. Sein Fazit: „Alleine hätten wir das nicht geschafft“.
„Am besten angelegtes Geld, das man sich vorstellen kann,“ unterstrich auch Andreas Knörle vom Eigenbetrieb Breitband des Landkreises Calw die Bedeutung des Breitbandausbaus. Auch der Landkreis habe bereits über 100 Millionen investiert und bereits 25 Teilorte angeschlossen – „es werden sicher noch einmal 200 Millionen dazu kommen“. Ebenso wie Gauger legte er Wert darauf, noch einmal zu verdeutlichen: „Der Hausanschluss kostet nichts. Es gibt überhaupt keinen Grund, keinen zu beantragen“.
Sein Kollege Bernd Land riet, den Hausanschluss bereits jetzt online vorzubuchen und hoffte auf etwas, was bisher einmalig wäre: Eine 100-prozentige Hauanschlussquote.
