Bad Wildbad
Bad Wildbad -  26.09.2019
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Klang der Orgel eindrucksvoll zu Gehör gebracht

Bad Wildbad-Sprollenhaus. Am Pfingstsonntag 1994 erklang in einem Festgottesdienst erstmals die neue Orgel in der Kirche von Sprollenhaus im Rahmen eines Festgottesdienstes, den der damals amtierende Pfarrvikar Matthias Frasch hielt. Natürlich war die kleine Dorfkirche vollbesetzt, um die „Königin der Musikinstrumente“ zu sehen und vor allem zu hören. Nun gab es ein Jubiläumskonzert.

Die Orgel, das Instrument christlicher Musik, war aus Kiefernholz wie der Altar, die Kanzel und das Taufbecken. Diese „Kleinorgel“ mit zehn Registern war die erste Orgel in dem in den 30er Jahren erbauten Gotteshaus. Denn bis dahin wurde der Gesang im Gottesdienst mit einem Positiv (kleine, leicht versetzbare Orgel) begleitet. Nach einem grundsätzlichen Beschluss im Februar 1991 zur Anschaffung einer Kleinorgel wurde ein Jahr später, im Juni 1992 der Auftrag an die Leonberger Werkstätte für Orgelbau Mühleisen erteilt, wobei zum einen die Platzsituation abgestimmt werden musste, und zum anderen eine schwierige Raumsituation mit vollem Raumklang erwartet wurde. Die Kosten betrugen 170.000 DM.

Während Kirchenmusiker Ewald Haag den Gottesdienst auf der neuen Orgel begleitete, gab es im Anschluss ein Orgelkonzert, bei dem Kantorin Margit Friedle die „Choralpartita“ von Johann Sebastian Bach spielte, eine Komposition, welche mit elf Variationen die Möglichkeiten und den Klang der Orgel eindrucksvoll zeigte.

Nun hatte die evangelische Kirchengemeinde Wildbad-Sprollenhaus anlässlich der vor einem Vierteljahrhundert eingeweihten Orgel zu einem „Jubiläumskonzert – 25 Jahre Mühleisen-Orgel“ eingeladen, bei dem Kantorin Regina Böpple (Orgel) sowie Julia Günthner (Posaune) und Jonas Haag (Trompete) mitwirkten. Nach den Sätzen Allegro con brio (kräftig und stürmisch) und Allegretto (zart und zurückhaltend) der Sonate Nr. 4 B-Dur von Felix Mendelssohn-Bartholdy begrüßte Pfarrer Gottfried Löffler die Konzertbesucher.

Durch das Konzertprogramm führte Organist Ewald Haag, der die Besonderheiten der folgenden Kompositionen erläuterte; aus der Partita Nr. 6, „Die kleine Kammermusik“ von Georg Philipp Telemann spielte Regina Böpple, begleitet von Posaune und Trompete ,die Aria 3 und 5. Dreistimmig (zwei Manuale und ein Pedal) erklang aus der Triosonate Es-Dur von Johann Sebastian Bach der erste Satz (Allegro moderato), ein „unbestechlicher Prüfstein für den Organisten“, so Ewald Haag, „Musik, welche die Tiefe der menschlichen Seele berührt.“

Autor: cht