Bad Wildbad
Bad Wildbad -  27.04.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Kreative Ideen setzen Schutzmasken in Nordschwarzwald in Szene

Bad Wildbadb/Schömberg. Seit gestern gilt in Deutschland die Maskenpflicht. Alle Bürger sind verpflichtet, beim Einkaufen und im öffentlichen Personenverkehr eine Atemschutzmaske zu tragen. Doch nicht überall sind genug Masken erhältlich. Die Akteure in der Region gehen mit Kreativität und voller Elan an die Herstellung der Mund- und Nasenbedeckung. Ein nicht repräsentativer Überblick:

Sie weiß viel zu erzählen und ist kaum zu bremsen, die fast 90-jährige Ursula Fischer aus der König-Karl-Residenz in Bad Wildbad. Sie hat viel erlebt, Krieg, historische Ereignisse, eine rasante technische Entwicklung. Aber eine weltweite Virus-Pandemie, das hat es in ihrem Leben noch nicht gegeben. Ursula Fischer stellt sich der Situation und näht trotz ihres hohen Alters Schutzmasken, um dem Engpass zu trotzen. Dabei waren anfangs einige Hindernisse zu überwinden. Ihre Nähmaschine streikte und musste in Reparatur und Gummiband gab es nirgends in Bad Wildbad zu kaufen. Aber ihr konnte geholfen werden. Eine Mitbewohnerin in der König-Karl-Residenz stellte ihre Nähmaschine zur Verfügung, und Ursula Fischers Physiotherapeut bestellte das fehlende Gummiband im Internet. Seitdem ist sie am Nähen. Alle Interessenten konnten mit ihren Masken versorgt werden, ebenso die Mitbewohner im Haus sowie Freunde und Bekannte. „Die Finger wollen nicht mehr so richtig, das Einfädeln ist nicht mehr so einfach“, meint sie lächelnd, aber dies sei kein Grund, aufzugeben.

Stoffmasken im Bad-Wildbad-Design stellt das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) – ehemals Lehrerakademie – im Auftrag der Stadt Bad Wildbad her. „Da die Präsenzveranstaltungen des ZSL aktuell bis einschließlich Pfingstferien aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt sind, haben wir Bürgermeister Klaus Mack unsere Hilfe angeboten, in Handarbeit zum Wohl der Bürger Bad Wildbads Masken zu nähen“, informiert Direktorin Carmen Mattheis.

Mack hatte die Idee, Mundschutzmasken im „Bad Wildbad Look“ mit dem Hashtag „#staysafe“ gestalten zu lassen und freut sich über die schnelle Umsetzung: „In dieser außergewöhnlichen Situation ist jede Maßnahme wichtig, die uns und unsere Mitmenschen schützt. Die einheitlichen Mundschutzmasken dienen dem Infektionsschutz und sollen gleichzeitig für ein Gemeinschaftsgefühl sorgen.“

Die Masken können ab sofort in handelsüblichen Mengen über die Touristik Bad Wildbad per Telefon (07081)10280 oder E-Mail: touristik@bad-wildbad.de vorbestellt werden. Nach Fertigstellung der Masken werden die Besteller von der Touristik informiert. Bis die Türen der Touristik wieder öffnen, werden die Masken in den Kernort Wildbad und nach Calmbach kostenfrei und persönlich ausgeliefert. Eine Maske kostet vier Euro.

Der Förderverein für Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinden Schömberg näht fast 60 Atemschutzmasken für Flüchtlinge und Obdachlose. Mehr über .das Thema lesen Sie am Dienstag, 28. April, in der „Pforzheimer Zeitung Nordschwarzwald“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: pm