„Meine Terminkalender waren schon prall gefüllt“: Renate Maier aus Bad Wildbad tritt nach großem Engagement kürzer
Bad Wildbad-Calmbach. Renate Maier aus Calmbach hat in ihrem Leben viel bewegt. Die 77-Jährige war Stadt- und Kreisrätin und ist ehrenamtlich aktiv. Aufhören? Nicht vorstellbar bei dieser Frau. Und dennoch: „Es war schön, jetzt ist es gut“, sagt Renate Maier. Doch die Bad Wildbaderin lässt anklingen, dass es vielleicht doch nicht so ganz ihre Sache ist, die Hände einfach in den Schoß zu legen: „Ich werde sicher noch andere Dinge tun – mal abwarten.“
Die große Leere, die manchen im dritten Lebensabschnitt überfällt, ist bei der 77-Jährigen nicht zu befürchten. Doch heute nimmt sie nach 30 Jahren offiziell Abschied von ihrer Tätigkeit in der Bezirkssynode Neuenbürg, von vielen anderen ehrenamtlichen Engagements hat sie sich bereits getrennt. „Das alles hat mein Leben sehr bereichert. Ich habe Einblicke gewonnen, die ich sonst nie bekommen hätte, und ich habe Menschen kennengelernt, die ich sonst nie getroffen hätte.“
"Ich werde sicher noch andere Dinge tun – mal abwarten."
Ganz zur Ruhe kommen wird die Bad Wildbaderin Renate Maier noch nicht.
Es hängt nicht viel Wehmütiges über diesem Abschied. Auf eine bemerkenswerte Weise geht Renate Maier mit Lebenssituationen präzise und beobachtend, wenn auch nicht unbeteiligt um. Lehramt und vier Kinder sind da eine gute Schule, doch die Pfarrerstochter aus Bad Urach wird noch von etwas anderem getragen. Aus dem Elternhaus hat sie ein christliches Fundament mitbekommen, das ihr Kraft und einen klaren Blick auf eine grundsätzliche Haltung verleiht. Sie spricht von einem „von der Bibel vorgegebenen Leitbild, das uns an die Hand gegeben ist“.
Stets geht es dabei um Zuwendung, um Zuhören, um „die Begleitung des Nächsten“. Um Verständnis ebenso wie um eine klare Meinung – da kann sie erstaunlich deutlich werden. Und hat dabei immer das Herz auf dem rechten Fleck.
Es wäre eine sehr lange Liste, wollte man alle Tätigkeiten aufzählen, in die Renate Maier diese konsequente Grundhaltung eingebracht hat. Um nur einige zu nennen: Dozentin an der Volkshochschule für Sprachkurse, Jugendarbeit in der Kirchengemeinde Calmbach, wo sie auch viele Jahre – zuletzt als zweite Vorsitzende – im Kirchengemeinderat war, Mitarbeit im CVJM, im Jugendwerk im Bezirk Neuenbürg, Mitglied des Kirchenbezirksausschusses, Leitung des Bibelgesprächskreises Calmbach, Arbeit mit Migrantenkindern zur Förderung der Sprachfähigkeit, Förderverein Ludwig-Uhland-Stift und dann die 30 jährige Mitarbeit in der Bezirkssynode – 25 Jahre davon als Vorsitzende.
Und als ob das nicht auslastend genug gewesen wäre, hat sie sich noch auf einer anderen Ebene eingebracht: Drei Wahlperioden vertrat sie die unabhängige Wählervereinigung UBKL im Bad Wildbader Stadtrat, zehn Jahre lang war sie Mitglied des Kreistages Calw.
Mehr lesen Sie am Donnerstag, 24. September, in der „Pforzheimer Zeitung“ Ausgabe Nordschwarzwald oder im E-Paper auf PZ-news.
