Bad Wildbad
Bad Wildbad -  17.06.2019
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Miteinander statt nebeneinander

Bad Wildbad/Höfen. „Menschen sind Menschen, egal woher sie stammen“, fasst Hubertus Welt als Vorsitzender den Leitgedanken des Vereins Menschen Miteinander/Interkultureller Garten Oberes Enztal zusammen. Nationalitätenübergreifende Begegnungen, Diskussionen und Aktionen werden durch den Einsatz der 44 Mitglieder ermöglicht. So beteiligte sich die Gruppe auch an der landesweiten Kampagne der Gestaltung sogenannter Asyl-Stühle.

Unter dem Motto „Ein Platz für Asyl in Europa“ wurde die Aktion von der Diakonie Württemberg angeregt. Das multikulturelle Projekt erfuhr überregional bereits eine große Resonanz, denn in Stuttgart wurden im vergangenen Monat auf dem Marktplatz rund 1.000 künstlerisch modifizierte Stühle präsentiert. Ziel des Vorhabens ist es, insbesondere im Hinblick auf die stattgefundene Europawahl am 26. Mai und den Weltflüchtlingstag am 20. Juni, ein Zeichen für gelungene Integration zu setzen. Durch das Engagement des Vereins realisiert man im Enztal wichtige Schritte in Richtung einer Eingliederung von Flüchtlingen in die Gesellschaft und entwickelt damit den Grundgedanken des Projekts weiter. Gemeinsam mit Kindern aus der Sportkindergruppe Höfen und mehreren ausländischen Familien sammelten die Ehrenamtlichen kreative Ideen für die 14 Stühle. Mit den aufgemalten und aufgeklebten Motiven will das internationale Team Schwierigkeiten und aktuelle Konflikte der Flüchtlingsthematik zum Ausdruck bringen. Das Versagen von Hilfe wird etwa durch vom Ertrinken bedrohte Figuren dargestellt. Doch die vielfältigen, kunterbunten Stühle sollen den Menschen auch Mut machen. Einerseits Flüchtlingen, die herzliche Willkommensgrüße erhalten und andererseits Bürgern, denen Aufgeschlossenheit und Toleranz gegenüber Multikulturalität vermittelt werden soll.

„Es ist wichtig, dass Menschen sich mit diesen Themen auseinandersetzen und miteinander ins Gespräch kommen. Integration muss bereits lokal mit kleinen Schritten beginnen“, so Welt. Auch Jasmin Rapp, Betreiberin des Campingplatzes Höfen und Mitglied des Vereins, ist überzeugt, dass „man mit Projekten wie diesen die Menschen wach-rütteln und dem Thema Integration mehr Aufmerksamkeit schenken muss“. Die Asyl-Stühle können in den kommenden Wochen auf dem Campingplatz in Höfen bewundert werden.

Autor: Lena Knöller