Bad Wildbad
Bad Wildbad -  03.01.2020
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Musik, die gute Laune macht – umjubeltes Neujahrskonzert des Baluta-Orchesters

Bad Wildbad. Konzerte wie dieses begeistern und füllen den Bad Wildbader Kursaal. Musikdirektor Marcel Baluta hatte sein Quartett mit Bläsern, Schlagzeug, Streichern und Kontrabass zu der nostalgischen Größe seines ehemaligen Orchesters aufgestockt – und in der Sopranistin Stamatia Gerothanasi, die den Part für die erkrankte Franziska Tiedtke übernommen hatte, eine Partnerin mit bestechender Bühnenpräsenz und überzeugender Stimme gefunden. Vom Publikum gab es für das Neujahrskonzert jubelnden Applaus.

„Musikreise durch Europa“ hatte Baluta sein Programm überschrieben und servierte eine muntere Mischung aus Walzern, Operetten-Melodien und Polonaisen. Mitten hinein schob sich der zweite Satz des Violinkonzerts D-Dur von Ludwig van Beethoven. Der Geiger, der das Orchester auch dirigierte, bewies nicht nur seine Virtuosität als Solist, sondern auch Gespür für die Balance der Interpretation: Emotion, kenntnisreich umgesetzt.

Stamatia Gerothanasi überzeugte durch ihre ausdrucksstarke Stimme und Mimik, der klare Sopran hat ein Volumen, dem das kleine Orchester erst mal standhalten musste. Vital und voller Kontraste interpretierte sie „O mio babbino caro“, eine Arie aus Puccinis Oper „Gianni Schicchi“. Mit zupackender stimmlicher Präsenz gestaltete sie auch die Arie der Gräfin aus der Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauß und Franz Lehárs „Meine Lippen, die küssen so heiß“ aus der Operette „Giuditta“. Mit dem Vilja-Lied aus seiner „Lustigen Witwe“ setzte die Sängerin mit ruhigen Passagen neue Akzente und zeigte den Ausdrucksreichtum ihres Soprans.

Balutas Orchester hatte zu seinem Klang gefunden, empfahl sich durch ein gut einstudiertes Zusammenspiel und Spielfreude. Beginnend mit der schwungvollen Ouvertüre zu Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“, präsentierte es so unterschiedliche Stücke wie den Blumen-Walzer aus Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“, den Florentiner Marsch von Julius Fučík und die Polonaise von Frederic Chopin – begleitet von der charmanten Moderation Ewa Balutas.

Autor: Gabriele Meyer