Neue Projekte, aber auch Kritik diskutiert: Gastronomen in Bad Wildbad schmieden Pläne
Bad Wildbad. Nach den für Gastronomen und Hoteliers mageren Coronajahren wirkt die vom Gemeinderat beschlossene Finanzspritze für die Bad Wildbader Touristik wie ein heller Streifen am Horizont. 300.000 Euro werden aus der insgesamt 591.000 Euro betragenen Stabilisierungshilfe des Landes unter anderem Projekten zugutekommen, die die Angebote und Möglichkeiten Wildbads ins Ländle und weit darüber hinaus tragen sollen.
„Die Steigerung der Übernachtungszahlen sichert die Zukunft“, signalisierte Wolfgang Richter, Vorsitzender des DeHoGa-Stadtverbandes, Zustimmung. Und auch sonst zeigte man sich beim Gastro-Stammtisch am Montagabend zufrieden mit den Vorhaben, die Touristik-Chefin Stefanie Dickgiesser und Bürgermeister Marco Gauger erläuterten und die bis Ende 2023 umgesetzt werden sollen.
Geplante Angebote
Wie bereits im Gemeinderat und auch in einer Touristik-Beiratssitzung vorgestellt, hat man ein Maßnahmenpaket geschnürt, das in großem Umfang dem Marketing der Angebotsvielfalt dienen soll. Finanziell umfangreichstes Projekt ist dabei die Herausgabe eines Bad Wildbad Magazins – einer Art Imagebroschüre, in der sich die Betriebe kostenlos darstellen können. Eine erste Auflage, die auch zielgerichtet verteilt wird, ist zeitgerecht zur CMT 2023 geplant.
Die geplanten Himmelsliegen in den Bergorten stießen, ebenso wie die Möblierung des Aichelberger Qualitätswanderweges, auf wortlose Zustimmung. Richter sah hier in anderer Hinsicht Handlungsbedarf: „Die Aussichtspunkte sind schwer frei zu halten. Ich hoffe auf Unterstützung durch den Staatsforst“. Die Findung neuer Märchenfiguren für den Kurpark dagegen fand man zumindest schwierig, die Binnenmarketing-Maßnahmen für eine bessere Zusammenarbeit der Touristik mit den Leistungsträgern stieß auf offene Ohren.
Insgesamt begrüßte man die neuen Initiativen der Touristik, übte jedoch Kritik an mangelhaften oder zu späten Werbemaßnahmen. So seien weder die Comedy-Woche – die mit 36 Prozent Auslastung weit unter den Erwartungen blieb – noch der Mittelaltermarkt allgemein bekannt gewesen. Auch eine fehlende Abstimmung mit anderen Veranstaltungen – etwa im Kurtheater – wurde beklagt.
Gästeverhalten geändert
Schwierigkeiten bei Planungen sahen sowohl Dickgiesser als auch die Gastronomen und Hoteliers durch ein geändertes Gästeverhalten. „Wir können noch nicht ganz bewerten, wohin der Trend in der Zukunft geht“, stellte die Touristik-Chefin fest, die aber einen Punkt festmachen konnte: „Man merkt eine deutliche Zurückhaltung, was den Geldbeutel angeht“.
Wenig Begeisterung zeigte man über die Preissteigerung beim Baumwipfelpfad, dessen mangelnde Einbindung in Planungen und seine Zurückhaltung beim örtlichen Sponsoring, sowie über die Regelung, dass die die Kleinkinder beaufsichtigenden Eltern oder Großeltern den vollen Eintrittspreis zum Spielplatz zahlen müssen. Richter hielt sich mit Kritik nicht zurück – auch mit Blick auf fehlende Eintrittsermäßigungen für Übernachtungsgäste.
