Bad Wildbad
Bad Wildbad -  03.05.2020
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Ortsdurchfahrt bleibt vorerst Baustelle: Darum rechnet städtische Bauamt bei Arbeiten in Aichelberg mit Verzögerungen

Bad Wildbad-Aichelberg. Die Aichelberger üben sich mit Dreck, Staub und langer Umleitung in Geduld. Und sie tun gut daran. Denn in Zeiten von Corona mag kaum noch jemand eine Garantie zu konkreten Zeitplänen bei Bauvorhaben abgeben. „Im Moment gilt immer der Sachstand heute“, sagt Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack zum Stand des Ausbaus der Ortsdurchfahrt. „Wir können und wollen dazu keine Aussagen treffen – sollten Bauarbeiter am Virus erkranken, ist der ganze Zeitplan hinfällig.“ Dennoch ist Mack bei aller Planungsunsicherheit zuversichtlich: „Es sieht noch ganz gut aus.“ Eine Bauzeitverschiebung, heißt es dazu diplomatisch vom Bauamt, sei „aber nicht ausgeschlossen“. Sie ist, was den zweiten Bauabschnitt angeht, sogar eher sicher.

Probleme mit Felsuntergrund

Mit viel Schwung und Optimismus war man im vergangenen Jahr in den ersten Bauabschnitt des herbeigesehnten Großprojekts gestartet. Wegen der unerwarteten Schwierigkeiten mit dem felsigen Untergrund kam der Zeitplan bereits im vergangenen Jahr ins Trudeln, jetzt hat ihn die Corona-Krise im Griff. Es habe einige Ausfälle wegen Zurückstellung von Personal aus Risikogebieten gegeben, ferner könnten Ausfälle wegen erkranktem Personal möglich sein, stellt Stephan Lendl vom Stadtbauamt die Lage dar. Die Firma Reif sei bemüht, die Personalstruktur stets anzupassen, um die Baustellen aktiv zu bedienen. Sein Fazit: „Immer wird das nicht gelingen.“

Das heißt, dass für den Beginn des zweiten Bauabschnitts gegenwärtig keine konkreten Daten vorgelegt werden können, er aber wohl auf alle Fälle später als geplant beginnt. „Die Ausschreibung läuft. Wenn entsprechende Angebote vorliegen, wird auch dieser Abschnitt in den Zeitplan eingearbeitet. Aktuell kann dazu aber keine Aussage getroffen werden“, bestätigt Lendl. Er weist darauf hin, dass der erste Abschnitt planmäßig fertiggestellt werde, dann aber eine Baupause erfolge, weil an der K 4332 durch das Landratsamt eine Böschungssicherung erstellt werden müsse. Auch Hindernisse wie im ersten Bauabschnitt durch den felsigen Untergrund schließt man nicht aus.

Ob die Zeit der langen Umleitung mit dem zweiten Bauabschnitt ein Ende hat, ist ungewiss. Eher wenig Hoffnung gibt es auch bei einem Anliegen, das Anwohnern des zweiten und dritten Bauabschnitts im Magen liegt. Sie wünschen sich Geschwindigkeits reduzierende Maßnahmen. „In der Planung und vom Landratsamt sind keine weiteren baulichen Maßnahmen vorgesehen“, sagt Lendl.

Beruhigen kann er bei den Anliegerkosten. „Es gibt keine Kostenumlegung oder Erschließungskostenbeiträge“, sagt er: „Lediglich die Hausanschlüsse von Breitband werden als Privatleitungen ab Grundstücksgrenze bis ins Haus an die Eigentümer verrechnet. Weitere Anschlüsse oder Sonderlösungen können eventuell in Abstimmung mit den Stadtwerken verrechnet werden.“

Autor: Gabriele Meyer