Planer, Verwaltung und Bürger nehmen Verkehr in Bad Wildbad erneut unter die Lupe
Bad-Wildbad. Bad Wildbad ist eine von acht Kommunen, in denen das baden-württembergische Verkehrsministerium dieses Jahr seine Fußverkehr-Checks durchführt. Waren im Juli in Calmbach noch 20 Teilnehmer dabei, war das Bürgerinteresse dieses Mal beim Thema „Barrierefreiheit in der Kurstadt“ etwas geringer.
Zwei Stunden lang ging Raum- und Verkehrsplaner Philipp Hölderich von der Planersocietät unter anderem mit Bürgermeister Klaus Mack, Ordnungsamtsleiter Roy Schilhanek sowie Bürgermeisterstellvertreter Jochen Borg durch Bad Wildbad. Ziel ist für Mack, Ideen zu gewinnen, um Fußwege für die Bürger langfristig zu verbessern.
Kurplatz mit Übergang und Fortsetzung der Fußgängerzone, Uhland- und Wilhelmstraße: Als gute Idee bezeichneten die Stadtvertreter den Vorschlag des Verkehrsplaners, den Fußgängern von der Talstation der Sommerbergbahn kommend, mit farbigen Pflastersteinen oder Fußstapfen den Weg in die Wilhelmstraße mit der Fußgängerzone zu weisen. Bemängelt wurde im oberen Bereich der Uhlandstraße, dass es für Rollstuhlfahrer auf dem Gehweg sehr eng wird. Die König-Karl-Straße sei für Radfahrer wegen den Straßenbahnschienen nicht ideal, so Mack. Eine angedachte Rad-Umleitung auf die Wilhelmstraße in die Fußgängerzone, findet Hölderich genauso problematisch.
König-Karl-Stift: Keine schnelle Lösung hatte der Verkehrsplaner bei der schwierigen Straßenquerung beim König-Karl-Stift parat. Das ist ein Punkt, der nach Aussage des Bürgermeisters immer wieder auf der Agenda steht und somit beim Rundgang nicht fehlen durfte. Obwohl viele Schüler und Senioren dort über die Straße wollen, lehne das Landratsamt das Anbringen eines Zebrastreifens kategorisch ab – es fürchte sonst die Schaffung anderer Probleme und wittere damit eine Sicherheitsgefahr.
Querung beim Bismarkkreisel: Ein weiterer Punkt, der von Rollstuhlfahrern und Benutzern von Rollatoren bemängelt wurde, ist der Übergang beim Kreisverkehr im Bereich Bäznerstraße und Rennbachstraße. Hier sind die hohe Bordsteine ein schwer zu überwindendes Hindernis.
Klarere Kontraste: Mit Brillenblenden, die gängige Augenkrankheiten simulierten, verdeutlichte Planer Hölderich den Rundgang-Teilnehmern die massive Einschränkung der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit für Sehbehinderte. Zur Kontrastwahrnehmung eignen sich hier bei Treppenstufen die farbliche Begrenzung der ersten und letzten Stufe. Vorbildlich umgesetzt sei das bei den Treppen beim Technischen Rathaus (Bauamt) in der Wilhelmstraße.
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