Bad Wildbad
Bad Wildbad -  17.07.2022
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Rossini-Kreis mit neuem Chef: Bürgermeister Marco Gauger tritt in Fußstapfen von Klaus Mack

Bad Wildbad. Der Wechsel klappte reibungslos – wie schon im Bad Wildbader Rathaus trat Bürgermeister Marco Gauger auch beim Freundeskreis Rossini in die Fußstapfen von Klaus Mack. Der hatte bereits vor der Hauptversammlung des Vereins am Samstag im Forum König-Karls-Bad die zeitlichen Einschränkungen durch sein Bundestagsmandat deutlich gemacht und Gauger als Nachfolger vorgeschlagen.

„Es ist gut, wenn die lokale Anbindung des Vereins bestehen bleibt“, betonte Mack die enge Verzahnung des 154 Mitglieder zählenden Freundeskreises mit dem Rossini-Festival. Für Gauger hat das Festival eine grundlegende Bedeutung für das kulturelle Leben in der Stadt: „Ohne Spitze gibt es keine Breite“.

Wie wichtig die auch finanzielle Unterstützung des Vereins für das Festival ist, wurde im weiteren Verlauf der eher mager besuchten Sitzung klar. Intendant Jochen Schönleber, über dessen Vertrag demnächst neu entschieden werden muss, zeichnete ein düsteres Bild: „Ich kann ihnen nicht viel über die Zukunft sagen. Ich weiß nicht, wie es mit Rossini weiter geht“.

Selbst dem an Engpässe gewöhnten Schönleber hat besonders die diesjährige, erneut durch Corona eingeschränkte Spielzeit zu schaffen gemacht. Seine Berichte über die schwierige Probensituation in Krakau, die Ausfälle im Ensemble durch die Pandemie und die durch den knappen Etat immer wieder notwendigen Sparentscheidungen zeigten auch, dass die Belastungen für das gesamte Team enorm gestiegen sind.

Hinzu kommt eine in fast allen Kulturinstitutionen zu beobachtende Zurückhaltung beim Kartenverkauf – nur die Festival-Vorstellungen im Kurtheater kämpfen mit zu hoher Nachfrage. Auch wenn die finanzielle Bilanz schwierig werden könnte, Schönleber setzte trotzdem auf Optimismus: „Ich denke, wir werden es schaffen. Aber es wird knapp.“

Auch Mack machte Einschränkungen deutlich: „Es ist nicht immer ganz einfach, wenn Kultur auf haushalterische Zwänge einer Stadtverwaltung trifft“. Der Dank von Schönleber kam postwendend: „Wir hatten eine außergewöhnlich gute Zusammenarbeit.“ Da war die Botschaft, die man für den Freundeskreis und Schönleber parat hatte, ein kleiner Sonnenstrahl am Horizont: Eine Erbschaft von Mitglied Lotte Bräuer hat dem Verein fast 500.000 Euro in die Kasse gebracht.

„Ich habe nie geglaubt, dass wir uns mal über Geldanlagen Gedanken machen müssen“, kommentierte das Kassier Nicolai Rathfelder. Durch die geringe Mitgliederzahl zunächst nicht gegeben war die Beschlussfähigkeit der Versammlung für einen Tagesordnungspunkt, der eng mit der Kassenlage verbunden war.

Die vom Finanzamt eingeforderte Satzungsänderung zum Erhalt der Gemeinnützigkeit konnte dann aber doch einstimmig erfolgen. Nun besteht Sicherheit für Sponsoren, dass noch vorhandene Spendengelder bei einer eventuellen Auflösung des Vereins nur zur Förderung des musikalischen Erbes von Rossini verwendet werden dürfen.

Autor: Gabriele Meyer