Bad Wildbad
Bad Wildbad -  26.11.2025
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Sanierung Guldenbrücke: Darum muss Wald weichen

Bad Wildbad. Nicht mehr lange, dann ist eine wichtige Verkehrsader im Oberen Enztal dicht: Nach jahrelangen Vorplanungen, wird die Guldenbrücke auf der Landesstraße 531 zwischen Wildbad und Enzklösterle vom Frühjahr an (April/Mai 2026) ein Jahr lang gesperrt.

Die Guldenbrücke wird ab dem Frühjahr saniert. Für den Bau einer Ersatzquerung müssen Bäume gefällt werden.
Die Guldenbrücke wird ab dem Frühjahr saniert. Für den Bau einer Ersatzquerung müssen Bäume gefällt werden. Foto: Meister (Archivfoto)

„Das Thema löst bei mir im negativen Sinne eine Gänsehaut aus“, so Bad Wildbads Bürgermeister Marco Gauger bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend.

Was meint er damit? Die Brückensanierung ist ein Politikum im Oberen Enztal. Das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe hatte ursprünglich geplant, die Strecke über die komplette Bauzeit zu schließen. Autofahrer hätten in diesem Fall bis zu 30 Kilometer weite Umwege in Kauf nehmen müssen, was zu einem Aufschrei in der Bevölkerung geführt hat.

Erleichterung über Lösung

Daraufhin schlug die Stadt dem RP eine Umfahrungsroute über Waldwege vor. Der Gedanke konnte sich aber nicht durchsetzen, auch aus naturschutzrechtlichen Gründen. Ende vergangenen Jahres dann allgemeine Erleichterung: Das RP wird eine Ersatzbrücke stellen, über die der Verkehr während der Bauzeit zumindest einspurig fließen kann. In unzähligen Terminen mit dem RP habe die Stadtverwaltung hart dafür gekämpft, dass es eine gute Lösung für die Strecke gibt, so Gauger und fügt hinzu: „Wir lassen uns das Enztal nicht ein Jahr lang durchschneiden.“

Für die Baumaßnahme und die Erstellung der Behelfsbrücke müssen knapp 2000 Quadratmeter Stadtwaldfläche gerodet werden. Die Stadträte gaben nun ihr Einverständnis für eine befristete Umwandlung dieser Waldfläche. Nach Abschluss der Arbeiten soll der Bereich der Naturverjüngung überlassen werden. Die Rodung muss bis zum 28. Februar abgeschlossen sein. „Wir stehen unter Zeitdruck. Ohne Waldumwandlung finden keine weiteren Planungen statt“, machte Forstbereichsleiter Andreas Wacker deutlich und verwies auf die Möglichkeit, Ökopunkte einzusetzen.

„Danke für die Hartnäckigkeit und den gelungenen Kompromiss“, lobte Uwe Göbel (CDU).

Die im Jahr 1886 erbaute Bogenbrücke aus Buntsandstein entspricht nicht mehr den aktuellen Richtlinien. Die Absturzsicherung ist unzureichend und es wurden Defizite in der Standsicherheit des Bauwerks festgestellt. Im Zuge der geplanten Sanierungsarbeiten soll deshalb die Oberbaukonstruktion einschließlich der Kappen und Schutzplanken erneuert werden. Gleichzeitig wird durch eine Verbreiterung der Kurven vor und hinter dem Bauwerk die Verkehrssicherheit erhöht.

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