Bad Wildbad
Bad Wildbad -  20.02.2019
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Soccerarena: Die Bad Wildbader Fußballhalle ist wieder eröffnet

Bad Wildbad. Erst Tennis, dann Fußball, dann Flüchtlinge, jetzt wieder Fußball: Die Soccerarena beim Sportplatz in der Wildbader Kernerstraße hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Nachdem im Mai 2016 die letzten Bewohner aus der in der Fußballhalle kurzzeitig untergebrachten Kreiserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (KEA) ausgezogen sind, stand die Halle leer. Seit gestern rollt dort nun wieder der Fußball. Xenia Luis aus Ostelsheim hat als neue Pächterin die Fußballhalle übernommen.

Unter großem Aufsehen war die Soccerarena im Januar 2013 im Beisein von Ex-Bundesliga-Profi, Michael Rummenigge eröffnet worden. Der Bruder des FC-Bayern-Bosses hatte mit seinem Fachwissen zur Ausstattung der Halle beigetragen. Viele Vereine aus der Region, darunter der 1. FC 08 Birkenfeld, der 1. FC Kieselbronn oder die Spielvereinigung Conweiler/Schwann bestritten dort ihr Wintertraining. Doch die Eigentümer der Halle, der Renninger Stefan Zähringer und Edim Bajric, hatten wenig Glück mit den verschiedenen Pächtern, die die Halle betrieben.

Zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise, Ende 2015, trat schließlich der Landkreis Calw als Pächter der Fußballhalle in Erscheinung. Nicht jedoch, um dort Fußballturniere zu veranstalten, sondern um Asylbewerber unterzubringen.

Die Menschen aus aller Herren Länder erhielten in der KEA eine erste Bleibe, ehe sie vom Landratsamt in die Landkreis-Gemeinden verteilt wurden. Mit Bauzäunen und Planen wurde die Halle in Parzellen eingeteilt. Im Außenbereich wurden große Versorgungscontainer gestellt. Bis zu 200 Personen konnten untergebracht werden. Die Flüchtlingswelle hielt nicht lange an und kurze Zeit später stand die Soccerarena wieder leer. Letztendlich lief dann auch der Pachtvertrag zwischen Kreis und Eigentümern aus.

Auch Gastronomie zählt

Nun will Xenia Luis gemeinsam mit ihren Eltern, dem Gastronomenehepaar Paulo und Sabina Luis, die Fußballtradition in der ehemaligen Tennishalle wieder aufleben lassen. Anders als ihre Vorgänger, möchte die 23-jährige Unternehmerin allerdings ihr Augenmerk neben der Vermietung der Hallenplätze, auch auf die Gastronomie legen, wie Paulo Luis auf Anfrage der Pforzheimer Zeitung berichtet. Zur Soccerarena gehört ein großer Biergarten, in dem gut-bürgerliche Küche angeboten werden soll,

Die Halle liegt strategisch geschickt in der Nähe der Marienruhe, wo erst kürzlich ein großer Parkplatz für die Sommerbergbesucher entstanden ist. Außerdem ist von dort auch eine weitere Aufstiegshilfe auf den Wildbader Hausberg geplant. Im Gespräch ist eine Gondel (die PZ hat berichtet).

Anfang Januar haben Xenia Luis und ihre Eltern damit begonnen, die Halle herzurichten. Unter anderem musste die Küche ausgestattet werden. Der hochwertige Bodenbelag der vier Fußballfelder hat nach Aussage von Paulo Luis übrigens nicht unter der kurzzeitigen Nutzung als KEA gelitten. Der sechs Millimeter dicke Kunstrasen ist schließlich der ganze Stolz der Wildbader Soccerarena.

Neben dem gastronomischen Angebot möchte Familie Luis verschiedene Angebote für alle Fußballbegeisterten machen. Männer- und Frauenabende, Junggesellenabschiede oder Firmenevents werden beispielsweise vorgeschlagen. Und natürlich hoffen die neuen Pächter, dass auch wieder Großveranstaltungen dort stattfinden werden. Bevor dort Flüchtlinge untergebracht wurden, fand in der Soccerarena beispielsweise ein Vergleich des U 14-Nachwuchses der Proficlubs Hoffenheim, Freiburg, Augsburg, Karlsruhe, Nürnberg, Sandhausen, Aalen und Kaiserslautern statt.

Autor: Nicole Biesinger