Straßensanierung in Aichelberg verzögert sich und ärgert Anwohner
Bad Wildbad-Aichelberg. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Aichelberg war und ist ein harter Brocken – und das im wortwörtlichen Sinn. Denn nicht nur der Beginn war schwierig, jetzt ist man bei den Arbeiten auch noch auf unerwartet hartes Felsgestein gestoßen. „Das ist sehr schwer zu brechen. Wir liegen nicht mehr in der Zeit“, macht der Leiter des Bad Wildbader Tiefbauamtes, Stephan Lendl, die schwierige Phase deutlich.
Drei Wochen hinkt man bereits hinter der Planung her – aber es könnte noch schlimmer kommen. Da sich die Felsformation offensichtlich über ganz Aichelberg erstreckt, sind unter Umständen nicht nur der erste, sondern auch der zweite und dritte Bauabschnitt betroffen. „Es kann die ganze Strecke so sein“, zieht Lendl eine vorläufige Bilanz.
„Nicht vorauszusehen“
Noch allerdings herrscht Optimismus beim Tiefbauamt, auch wenn der Felsaufbruch ein schnelles Arbeiten vorerst verhindert. „Das war nicht vorauszusehen“, sagt Lendl, der der ausführenden Baufirma ausdrücklich keinen Vorwurf macht. „Wir wissen, dass Buntsandstein in tieferen Schichten sehr hart sein kann – aber in dieser Problematik war es hier nicht bekannt. Jetzt sind wir dabei zu überlegen, wie man mit Optimierungen den Baufortschritt beschleunigen kann. Wenn der Fels nicht wäre, liefe es ja wie am Schnürchen.“
Die Aichelberger üben sich derweil in Geduld. Trotz mancher Erschwernisse, die in Kauf genommen werden müssen, überwiegt allgemein die Freude über das Ende der Holperpiste. Was macht es da schon, dass bei hohen Temperaturen das Wasser mitunter dampfend heiß aus der provisorischen Gummileitung ins Waschbecken schießt und man seine Garagenzufahrt hin und wieder selbst aufschütten muss. Dass nach einem Starkregen das im Keller gelagerte Brennholz eines Anwohners im Wasser schwamm, muss wohl einem unglücklichen Zufall zugeschrieben werden.
„Während der Bauphase werden die Kanalanschlüsse auf einer Länge von sechs bis acht Metern auf und am gleichen Tag auch schnell wieder zugemacht“, so Lendl.
Für Verstimmung sorgt da eher die Tatsache, dass die Erreichbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs noch schwieriger geworden ist. Eine einzige Bushaltestelle am Kindergarten – das brachte vor allen Dingen Eltern von Schulkindern aus dem Vorort in Rage. Besser wird der lange und unsichere Schulweg ans andere Ende des Dorfes mit den kommenden Jahreszeiten nicht. Waren bis zu den Sommerferien die Kinder noch im Hellen unterwegs, muss dann der Weg im Dunklen durch die Baustelle angetreten werden. „Wir sehen die Schwierigkeit“, bittet Lendl um Verständnis, „aber einen richtigen Fußweg können wir im Baufeld einfach nicht einrichten. Wir tun aber alles, damit die Kinder sicher durch die Baustelle kommen“.
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